Mein Blog als gedrucktes Buch

Die Reisen des jun...
By von Ralph Hofacker

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Alltag in Monterrey


Was gibt es ansonsten über mein normales Leben in Monterrey zu berichten?
Dazu werde ich zuerst ein paar Worte über private Dinge verlieren bevor es dann zu geschäftlichen und etwas ernsteren Themen kommt.

Da mein Roomie Manuel immer wieder Freunde aus seinem mexikanischen Heimatstaat Chihuahua (der übrigens der größte Mexikos ist, im Norden an Texas grenzt und zusammen mit der Hälfte Sonoras so groß wie Deutschland ist) bei uns in der Wohnung zu Gast hat ist eigentlich immer etwas los. Ein Kumpel hat den unglaublichen Vornamen Eber. Als ich ihm erklärt habe was das auf Deutsch bedeutet war natürlich sofort eine „saugute“ Stimmung bei allen vorhanden. Eine Freundin meines anderen Roomies Jose, namens Vanessa, hat wohl die unglaublichste und explosivste Lache, die ich in meinem Leben gehört habe (schaut euch das Video an, leider kommt es nicht ganz rüber), ist aber einfach zum Totlachen wenn man diese Lache eine Minute oder länger am Stück hören darf…



Ansonsten habe ich es doch tatsächlich geschafft das Meisterstück hinzubekommen und nach 11 Tagen Wartezeit einen Handyvertrag bei der wohl schlechtesten Firma Mexikos (was den Kundenservice angeht,) Telcel, zu bekommen. Da es leider keine Alternativen für Ausländer und kurzfristige Verträge gibt war das die einzige Alternative und für 287 Pesos (ca. 17€) monatlich verfüge ich über 50 Freiminuten ins Netz des Staates von Monterrey (Nuevo León), 3 Nummern, die ich umsonst anrufen kann und für eine Gebühr von 1€ pro Nummer ändern kann, und 300 Frei-SMS pro Monat. Hört sich nicht unbedingt günstig an für deutsche Verhältnisse, doch leider ist das für Mexiko außerordentlich günstig!


Weiterhin habe ich nach mindestens 30 Anrufen im Migrationsamt endlich jemanden an die Strippe bekommen um nachfragen zu können ob die Registrierung meines Visums bereits erfolgreich vonstatten gegangen ist. Dies wurde mir überraschenderweise bestätigt, sodass ich bereits nach 4 Wochen mein Visum registriert bekommen habe und wieder im Amt abholen konnte. Nach Aussage mehrere deutscher Studenten ein Wunder (die meisten warten mehr als 3 oder 4 Monate, mein Roomie Klaus schon 6 Monate). Dies bestätigt mal wieder meine These, dass man, wenn man sich einmal genügend anstrengt und wirklich mehrmals nachfragt welche Dokumente und Nachweise bei einem Amtsgang eingereicht werden müssen , alles viel schneller erledigt bekommt und man somit gut mit dem Staat auskommt, einfach super.


Nach dem Wochenende mit Marissa und ihrer Familie in Acapulco war dann am Folgewochenende mein Kumpel Luis aus San Luis Potosí bei mir zu Hause zu Gast.
Dies bedeutete natürlich, dass es ein Anstrengendes werden sollte.
Am Samstagnachmittag wurde Halt im besten Klamotten-Laden der Welt (Pull & Bear) gemacht. Der Nacht wurde dann mit ein paar Bier und einer Flasche Rum eingeläutet und im Barrio Antiguo (der Stadtteil Monterreys mit dem angesagtesten Nachtleben) bis in die frühen Morgenstunden verbracht. Leider wählten wir in dieser Nacht die Chavela als Club aus. Eintritt 170 Pesos (ca. 10€) mit Open-Bar bis um 2 Uhr morgens. Hört sich nicht schlecht an. Das Problem ist nur, dass der Laden völlig überfüllt ist und absolut minderwertiger Alkohol ausgeschenkt wird. Als mir dann auf meinen Wunsch einen Cuba-Libre zu bekommen Cola mit Sprite angedreht wurde verlor ich die Fassung und musste den Becher auf den Boden gießen…
Insgesamt bedeutet das, dass ich immer noch auf der Suche nach dem besten Club in Monterrey bin.

Eine weitere Konsequenz dieses Abends war, dass ich mir mal wieder einen speziellen Plan in den Kopf gesetzt habe, der heißt: Verzichte auf Alkohol und treibe viel Sport.
Nach knapp 3 Wochen darf ich konstatieren, dass ich außer einer Nacht mit Rum und einer Nacht mit zwei Bier keinen Tropfen Alkohol zu mir genommen habe, 5-6 Mal in der Woche im Fitnessstudio war und sogar auf Erfrischungsgetränke (außer 1x pro Woche) jeglicher Art verzichtet habe. Ein gutes Fazit, dass ich bis zum 12. Dezember durchhalten will (dann kommen wieder Luis und Gabo aus San Luis).

Kurzes Statement zum Fitnessstudio an der Hochschule. Die Öffnungszeiten sind genial: Unter der Woche zwischen 6.30 Uhr bis 15 Uhr und von 16 Uhr bis 23 Uhr, am Sonntag von 8.30 Uhr bis 15 Uhr geöffnet, die Sanitärräume sind gepflegt und die abschließbaren Boxen für mitgebrachte Taschen sind auch ok.
Was aber eine absolute Katastrophe ist, ist der Trainingsbereich. Von 20 Cardio-Laufbändern funktionieren nur 8-9 regelmäßig und auch die manchmal nur mit Tücken. Das Studio ist meistens überfüllt, sodass man oft warten muss um ein Gerät benutzen zu können und eine professionelle Betreuung kann man auch nicht erwarten. Deswegen sehe ich manche Mexikaner Übungen in einer Art und Weise ausführen für die ich bei Bernd und Jochen im Life & Art in Crailsheim regelrecht eins auf die Mütze bekommen würde.
Naja, mal schauen wie ab Januar die Spinning-Kurse vom Niveau her sind. Bin echt gespannt!


Kommen wir nun zum Geschäftlichen Teil.
Wie sieht der normale Tagesablauf außer der Gang zum Fitnessstudio aus?
Ziel meines Aufenthalts ist ja bekanntlicherweise die Anfertigung meiner Diplomarbeit bis Mitte Ende April 2009. Dazu gibt es leider schlechte Neuigkeiten.
In den letzten paar Wochen war ich schwer damit beschäftigt herauszufinden wie die Schnittmenge zwischen einem annehmbaren Thema mit genügend mathematischem Inhalt, (das von der Uni Karlsruhe akzeptiert wird) und dem Forschungsbereichs meines Betreuers Dr. de Gárate aussieht In diesem Zuge war insbesondere damit beschäftigt in Zusammenarbeit mit einem Kollegen von meinem Betreuer, der an der Harvard Law School in Massachusettes doziert, Berechnungen von Key Performance Indicators (wie z.B. Tobin’s Q, ROE und Abnormal Return) für lateinamerikanische Firmen, die ihre Wertpapiere nicht nur im Herkunftsland emittieren sondern auch am amerikanischen Aktienmarkt anbieten, durchzuführen. Außerdem habe ich im Finanzlabor der Uni ein Zertifikat für die Bedienung eines Bloomberg-Terminals abgelegt. Wirklich der Wahnsinn was man damit alles machen kann. Wenn man es wirklich drauf hat kann man mit der Software jegliche Information, die man über ein Finanzinstrument, welches an irgendeinem Wertpapiermarkt registriert ist, oder über eine registrierte Gesellschaft in finanzieller oder in Corporate Governance Hinsicht herausfinden will, mit nur ein paar Befehlen in einem einheitlichen, standardisierten Format bekommen, der helle Wahnsinn. Dies erledige ich mit großem Interesse und dachte dabei mit genügender Recherche auf ein angemessenes Thema zu stoßen. Jedoch wurde mir bald klar, dass alles was über die Anwendung mathematischer Modelle (wie z.B. die Option Pricing Theory von Black/ Scholes) hinausgeht nicht von großem Belang an einer Business School wie der EGADE ist und somit sowohl die Themenfindung als auch die Betreuung in mathematischer Hinsicht eher schwierig werden würde. Darüber hinaus hat mein Betreuer kaum Zeit, da man als Akademiker in einem Emerging-Market Land keinen 8 Stunden sondern eher einen 12-14 Stunden Arbeitstag hat und von einem Meeting ins andere rutscht. Dies müssen auch meine zwei Kollegen und Assistenten des Doktors, Ruben und Maggy jeden Tag aufs Neue miterleben.

Konsequenz des Ganzen (ich will ja das Ende meines Studiums trotz der ganzen Vorteile, die man genießt, nicht ewig hinausschieben. Außerdem bin ich ja als effizientes Individuum erzogen worden) ist, dass ich den Notstecker gezogen habe und mich gerade auf dem Rückflug nach Deutschland befinde um am Derivate-Lehrstuhl von Frau Prof. Uhrig-Homburg nach einem angemessenen Thema zu bitten, das mir ohne Probleme an der Mathematik-Fakultät angerechnet wird. Mit diesem Thema im Gepäck werde ich mich dann mit gutem Gewissen am 11. Dezember wieder auf den Rückweg machen um dann zuerst Besuch von meinen Freunden aus San Luis Potosí in Monterrey zu bekommen und dann über einen Zwischenstopp in San Luis Potosí die Weihnachtstage und Neujahr zusammen mit Marissa und ihrer Familie in Puebla und Mexiko City verbringen.

Fotos gibt’s wie immer hier: Alltag in Monterrey


Montag, 1. Dezember 2008

Tequila Competition


Wer ist der schnellste?

Nach Klicken auf den untenstehenden Link öffnet sich ein Geschicklichkeitsspiel um seine eigene Reaktionsgeschwindigkeit zu testen.

Hiermit initiiere ich einen Wettbewerb:

Probiert euch am Spiel aus und wenn ihr meint eine wahnsinnig gute Zeit geschafft zu haben, dann macht eine Hardcopy (speichert ein Bild) des Bildschirms mit der erreichten Zeit und schickt mir es per Email, Skype, MSN, ICQ!

Der Gewinner wird mit einer Flasche Tequila der Marke Tradicional, direkt aus Mexiko importiert, vergütet.

Natürlich werde ich versuchen die beste Zeit selbst immer in die Höhe zu treiben um den Anreiz des Ganzen zu erhöhen.
Bitte schraubt nicht am Java-Script-Code des Spiels herum (wie es in mehreren YouTube Videos gezeigt wird) um die Fairness und die Richtigkeit der erreichten Zeit gewährleisten zu können.

Die 3 aktuellen Bestzeiten (bzw. Bilder) werden hier in nahen Zeitabständen veröffentlicht. Der Wettbewerb endet am 15. Januar 2009 23:59 Uhr (Posteingang Emailadresse) deutscher Zeit.

Haut rein: Tequila-Competition

So, das wars dann wohl. Ich freue mich schon darauf, dir feierlich die versprochene Flasche im guten alten Deutschland überreichen zu dürfen, Markus. Herzlichen Glückwunsch!
Dann können wir ganz entspannt und ruhig über vergangene Zeiten reden, in Nostalgie schwelgen und die nächsten Südamerika-Tripps planen :-)

Besser geht es bestimmt nicht, Markus Leutner: 15.01.2009 23:09 Uhr: 26,552 Sekunden








Es geht tatsächlich noch besser, Markus Leutner: 15.01.2009 22:31 Uhr: 25,383 Sekunden
Noch 90 Minuten!!!









Unbelievable, Stefan Ehrenfried, mit der Wahnsinnszeit: 15.01.2009 20:33 Uhr: 25,047 Sekunden - Noch 3 Stunden!!!








Tja, um den Wettbewerb wenigstens noch ein bisschen spannend zu halten.
Neue Bestzeit, Ralph Hofacker: 14.01.2009 19:50 Uhr: 23,199 Sekunden









Markus Leutner schiebt sich auf den neuen Platz 1 vor: 13.01.2009 20:16 Uhr: 22, 908 Sekunden









Und schon die erste sagenhafte Zeit von Stefan Ehrenfried 05.12.2008 15:06 Uhr: 21,484 Sekunden

Von Tequila Competition

Dominik Joos legt am 07.12.2008 13:48 Uhr mit 19,037 Sekunden nach und belegt den aktuellen 2. Platz

Von Tequila Competition


Hier meine erste Bestzeit (05.12.2008, 13:55 Uhr): 17,231 Sekunden

Von Tequila Competition




Donnerstag, 20. November 2008

Geburtstag in Acapulco


Da bin ich wieder!

Nach teils aufregenden, teils arbeitsintensiven aber auch ruhigeren Wochen habe ich mal wieder die Zeit gefunden etwas über das Leben hier zu schreiben.
Vorab erst einmal: Herzlichen Dank an alle, die mir pünktlich oder auch mit etwas Verspätung zu meinem nunmehr 26. Geburtstag gratuliert haben (noch fehlen 4 Jahre bis meine Schönheit ihr Maximum erreicht hat, gell Barney :D) und an mich gedacht haben.
Es ist der absolute Hammer all die Glückwünsche zu bekommen obwohl man tausende von Kilometern entfernt von der Heimat weilt, DANKESCHÖN!!!

Nun, was gibt es zu erzählen.
Um die Wahrheit zu sagen, viel zu viel, jejeje.

Fangen wir am Besten mit dem schönsten Teil an. Kurz vor meinem Geburtstag hieß es für mich sich in Richtung Acapulco aufzumachen um dort zusammen mit meiner Freundin und deren Familie ein verlängertes Wochenende zu verbringen und auf einer absolut traumhaften Hochzeit am bisher noch wenig touristisch erschlossenen Teil (Punta Diamante) Acapulcos eingeladen zu sein.

Das bedeutete für mich schon ein Tag vor Marissas Family mit Viva Aerobus (dem mexikanischen Ableger einer Billig-Airline im Stile von Ryanair) von Monterrey ziemlich günstig nach Acapulco zu fliegen und dort eine Nacht in einem sehr schönen Hostel direkt am Strand zu übernachten bevor es am anderen Tag dann, nachdem Familie Díaz ankam, ins vorher gebuchte Malibu Hotel ging (sehr gutes Hotel für umgerechnet 40€ die Nacht, hat sich echt gelohnt, sogar ein Bügeleisen wurde mir zur Verfügung gestellt :D).

Zwar kamen Marissa, ihr Mutter Silvia, ihr Bruder Manuel mit seiner Frau Azul (zu Deutsch blau, ein sehr lustiger Name, der mir gut gefällt) und eine ihrer Cousinen namens Aline erst gegen 12 Uhr im Hotel an (siehe Fotos) und um 17 Uhr sollte es schon mit der Hochzeit am 40km entfernten Strandteil Acapulcos losgehen. Nichtsdestotrotz gehörten die ersten paar Stunden (nachdem wir uns knapp 4 Wochen nicht gesehen haben) erst einmal uns beiden und dem Hotelzimmer :P.

Da die gute Azul von Beruf Estilista ist (was so viel bedeutet wie Stilistin) hat sie kurzerhand nicht nur mir die Haare geschnitten sondern auch Marissa Haarverlängerungen (oh Mann, damit sah sie noch so viel schöner aus wie sie eigentlich schon ist) angebracht und den Frauen der Gesellschaft die Fingernägel gemacht, Wahnsinn!

Außerdem habe ich endlich meine Guyabera (ein weißes Hemd aus Leinenstoff, das typisch für mexikanische Hochzeiten am Strand ist und mit der die Hitze besser zu ertragen ist), die ich mir ein paar Tage zuvor in Monterrey gekauft habe, ausprobieren können und ich muss sagen, dass sie mir ganz gut steht (vor allem mit meiner Freundin an der Seite J)

Mit etwas Verspätung machten wir uns dann auf den Weg zur Hochzeit um dann nach einer knappen Stunde und etwas Schwierigkeiten mit der richtigen Route (siehe Video auf YouTube oder links in der Leiste unter „Meine Videos“ – On the way to the wedding) am absolut traumhaften Austragungsort der Hochzeit anzukommen.

Mann muss sich das folgendermaßen vorstellen:

Ein großflächiger Rasen- und Sandbereich, der absolut abgelegen von touristischen Häufungspunkten an einem traumhaften Strand angelegt ist, wunderschön dekoriert, für mexikanische Verhältnisse eine sehr unkonservative Messe, fast alle Hochzeitsgäste in weiß gekleidet, ein traumhaftes Essen, und soviel Bier, Wein, Tequila, Rum und Tanz wie man vertragen kann. Einfach unvorstellbar (sogar der deutsche Gesang von Beethovens 9. Symphonie wurde für meine Ohren verständlich vorgetragen).

Völlig glücklich und zufrieden ging es in den frühen Morgenstunden nach Hause (natürlich wurde ich in dieser Nacht von Freitag auf Samstag auch herzlich von allen zum Geburtstag beglückwünscht).

Die Höhepunkte des folgenden Samstags waren ganz klar die folgenden:

1) Gleich neben dem Hotel gab es ein kleines aber feines Restaurant namens El Jaguar, das wohl die besten Tacos, die ich bisher verspeisen durfte, auf seiner Speisekarte hatte. Kompliment!

2) Nach einem ausgiebigem Sonnenbad und Spaziergang am Strand hieß es abends natürlich sich in einen der Clubs von Acapulcos berühmter Nachtszene aufzumachen. Nachdem ich die Bekanntschaft mit einem von Marissas Cousins, der in Acapulco wohnt, machen durfte merkte ich, dass es trotz meiner mittlerweile 26 Jahre immer noch Überraschungen geben kann. Gestartet wurde in unserem Hotelzimmer mit ein paar Bier, bevor wir uns dann im Aldi-Pendant Mexikos namens OXXO, der aber 24 Stunden geöffnet ist, zwei Flaschen Torres-Brandy kauften und uns zu seiner Wohnung begaben. Dort erwartete mich wohl die bisher krasseste Crew-Mexikaner (was auch immer die genommen haben), die ich bisher kennengelernt habe. Während ich den Mädels am hausinternen Pool ein paar Torres mit Cola servierte, wurden in einem Hinterzimmer andere Partyvorbereitungen getroffen. Dazu muss ich wohl nichts mehr sagen, wenn ihr euch die Fotos auf Picasa anschaut…
Das Beste des Ganzen war dann aber, dass wir uns zu neunt in einem VW-Polo auf den Weg zum angesagtesten Club der Stadt namens Palladium machten. Zum Glück nahmen sich dann doch vier der neun Partygänger ab der großen Hauptstraße ein Taxi um nicht angehalten zu werden (und das mit gutem Grund, nachdem was da sich alles im Körper befand…).
Der größte Abknaller war dann jedoch als ich auf einmal Marissas Cousine mit ihrem Cousin rumknutschen sah. Als ich dann Marissa darauf ansprach meinte sie nur, dass es doch nur ein Abenteuer sei, unfassbar!!! Naja, man lernt immer wieder dazu. Ansonsten ist das Palladium wirklich einen Besuch wert. Geile elektronische Musik, gute Lichteffekte und einen super Ausblick auf die Strandpromenade Acapulcos durch die riesige Fensterfront, die auf der Seite zum Strand angelegt ist.

Völlig fertig von der Geburtstagsparty war dann am Sonntag außer lecker Meeresfrüchte essen nicht viel am Start. Abends lud ich Marissa ins Kino ein um den neuen James Bond anzuschauen. Mein Urteil: Gut, aber die Handlung verlief viel zu schnell für mein geistiges Auffassungsvermögen in dieser Nacht. Außerdem fiel nach einer knappen Stunde auch der Kopf Marissa vor Müdigkeit auf meine Schultern, sodass ich mich nebenbei auch darum kümmern musste, jejeje.

Danach im Hotel angekommen wurde ich doch tatsächlich noch von ihr mit einer Geburtstagstorte mit Kerzen und einer Flasche Pernod Champagner überrascht. Unfassbar, das war erst das dritte Mal in meinem Leben, in dem ich diesen Genuss erfahren durfte. DANKEEEEEE!!!

Nach diesen unvergesslichen vier Tagen in Acapulco hieß es wieder Abschied zu nehmen und bis zum nächsten Wiedersehen kurz vor Weihnachten zu warten.

Wer Lust hat schaut sich die Fotos an.

Samstag, 25. Oktober 2008

Zurück an alter Wirkungsstätte


Nach einem halben Jahr Aufenthalt in Deutschland und meinem letzten Studiensemester in Karlsruhe hat es mich wieder in das Land zurückverschlagen, welches schon im letzten Winter mein Zu Hause für 6 Monate war - Mexiko.

Leider werde ich es wohl nicht mehr schaffen meinen Kommentar zur Karibik und zur Springbreak, den ich eigentlich noch nachliefern wollte, abzugeben. Da ich aber wieder bis April hier sein werde könnte sich das Ganze vielleicht noch einmal wiederholen.

Anstatt ein Praktikum bei ThyssenKrupp in San Luis Potosí, welches im geografischen Zentrum Mexikos liegt, zu absolvieren, ist dieses Mal Monterrey (im Norden Mexikos gelegen) meine zweite Heimat und das Anfertigen meiner Diplomarbeit am Técnologico de Monterrey bzw. an der zugehörigen Business School EGADE (Escuela de Graduados en Administración y Dirección de Empresas) Grund meines Aufenthalts.

Man kann von Glück sprechen, dass ich den ganzen organisatorischen Aufwand (Visum beantragen, Flug buchen, Auslandskrankenversicherung abschließen etc.) schon vom letzten Mexiko-Aufenthalt kannte und deswegen den völlig wahnsinnigen Gedanken - bis zum letzten Tag vor Abflug noch bei Mercedes in Sindelfingen meinem gewöhnlichen Semesterferienjob nach zu gehen - auch durchgezogen habe (nur am Rande, würde ich nicht mehr so machen).

Konsequenz davon war, dass mir am Abend vor dem Abflug noch die Homies aus Karlsruhe einen kurzfristigen Abschied ermöglicht haben (vielen Dank, das war wirklich sehr schön), meine Eltern mitten in der Nacht nach Karlsruhe kamen um mich abzuholen (danke Jörg für das restliche Verwalten meiner Sachen in Karlsruhe) und ich morgens um 5 Uhr meine Koffer für Mexiko packte um schließlich um 11 Uhr zum Flughafen in Frankfurt aufzubrechen.

Trotz des einigermaßen chaotischen letzten Tages in Deutschland hat im Endeffekt alles gut funktioniert und ich bin am 9. Oktober diesen Jahres nach einem langen Flug mit der Lufthansa (kleiner Randkommentar: British Airways ist besser wie Lufthansa, es gab wegen nur 5 Kilo Übergewicht schon Einwände ich solle doch von meinen Koffern Sachen in mein Handgepäck umpacken, im Flugzeug selbst gibt es kein Am-Platz-Entertainment mit Bildschirm usw..., das Essen war qualitativ besser wie bei British Airways, jedoch hat es ewig gedauert bis der Service begann, es war spärlich und es gab sehr wenige Trinkversorgungsrunden, sodass man sich immer selbst um Getränke kümmern musste, schade, wobei man doch eigentlich von gutem Service bei der Lufthansa ausgehen sollte..., Fazit: enttäuschend!) in Mexiko City und nach einer 5 stündigen Busfahrt auch am Zwischenziel in San Luis Potosí angekommen wo mein Kumpel Gabo, der eigentlich um 2 Uhr nachts in vorheriger Absprache auf mich am Busbahnhof warten sollte, wie nicht anders zu erwarten war, verpennt hat und ich nach einem weiteren Anruf auf seinem Handy um 2.30 Uhr abgeholt wurde.
Da wurde mir sofort wieder klar: Ralph, du bist zurück in Mexiko.

In den paar Tagen in San Luis Potosí haben wir dann unter anderem Gabos 22. Geburtstag gefeiert (von mir wurde er mit einem hochwertigen Mercedes-Schlüsselanhänger versorgt, fehlt nur noch das Auto :-) ), ich habe fast alle Freunde und Bekannte aus alter Zeit wieder getroffen, natürlich wurde auf alte Zeiten angestoßen und sich eines Abends wie auch in alter Zeit beim Pokern über das mexikanische Unverständnis von Disziplin und Regelneinhaltung aufgeregt (Mann, Mann, danke Kristjan für deine physische und psychische Unterstützung).

Bedanken muss ich mich außerordentlich bei den Eltern von Gabo, die mir das Gefühl in den paar Tagen in ihrem Haus gaben, wie in einem Hotel zu wohnen. Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Wäsche waschen und sogar Bettmachen (was mir ab dem ersten Tag äußerst peinlich war und dann selbstverständlich von mir selbst erledigt wurde) gehörten zu den ganz normalen Dienstleistungen von Gabos Mama, Paty. Gabo, Gabo, gehts dir gut, kann ich da nur sagen.

Am Dienstag, den 14. Oktober, ging es dann von San Luis Potosí nach Puebla um dort bis zum darauf folgenden Samstag endlich meiner Freundin Marissa in ihrem Zu Hause einen Besuch abzustatten und natürlich auch Eloise mit ihrer Family, Ashley (der wohl bald die gute Elo heiraten wird und ich als stolzer Trauzeuge agieren darf) und Edith wiederzusehen und vergangene Barcelona- (es de puta madre!) Zeiten wieder Revue passieren zu lassen (die Familie Roger de Lluria lebt!!!).

Um gleich alle Leser meines Blogs aus der San Luis Potosí-Zeit zu beruhigen, bei Marissa zu Hause läuft wirklich alles sehr normal (für Mexiko ziemlich ungewöhnlich) ab.
Ich wurde herzlich von ihr und ihrer Mutter (die getrennt von ihrem Mann lebt, ziemlich geschäftstüchtig und erfolgreich in ihrer Arbeit ist und deswegen wahrscheinlich eine andere Lebensweise pflegt) Silvia empfangen und durfte doch tatsächlich die ganze Zeit mit ihr verbringen und im gleichen Zimmer, im gleichen Bett, nächtigen. Unfassbar, oder nicht?
Gleich am ersten Abend durften wir mit dem Auto von Marissas Mutter zum Sushi-Essen fahren (d.h. ich bin gefahren, da Marissa keinen Führerschein hat), für mich ein sehr großer Vertrauensbeweis.
Auch das erste Wiedersehen mit den Homies aus Barcelona war großartig. Bei einem Literglas Cuba libre in einer Bar mit elektronischer Musik wurden alte Zeiten gepriesen und die besten Stories aus der Familie Roger de Lluria zum Besten gegeben.

Nach diesen wohl schönsten 5 Tagen der letzten paar Monate ging es dann, nach einem Zwischenstopp am Samstag (um meine Koffer abzuholen) in San Luis Potosí, am Sonntag auf zum Endziel Monterrey im nördlichen Bundesstaat Nuevo León, der an den amerikanischen Bundesstaat Texas grenzt (ca. 2 Bus-Stunden entfernt).
Für die, die es noch nicht wissen. Es ist wirklich unglaublich wie günstig man in Mexiko mit dem Bus unterwegs ist. Um von San Luis Potosí nach Puebla zu kommen braucht man zwar 7 Stunden mit dem Bus, zahlt dafür aber nur 264 Pesos (wenn man schlau recherchiert) = 15,50€, und das für immerhin 500km.
Ähnlich (noch günstiger) verhält es sich von San Luis Potosí nach Monterrey. 6 Busstunden, 500km und nur 200 Pesos = 11,80€. Unfassbar. Wobei natürlich zu sagen ist, dass wir als Europäer gerade eben Glück haben, dass der Wechselkurs für den Peso so in die Höhe geschnallt ist. War der Wechselkurs im letzten Winter durchschnittlich noch bei 15 Pesos pro Euro ist er mittlererweile im Schnitt bei 17 Pesos pro Euro und in Ausnahmetagen sogar bei 17,5 - 18 Pesos pro Euro. Damit fällt der Havana Club Añejo Especial Flaschen Preis auf 95 Pesos / 17 = 5,60€, was natürlich für Freude in mir sorgt ;)

Am Sonntag in Monterrey im Hostal eingecheckt und schon vorher einen Termin am folgenden Montag mit einem Wohnungsbesitzer ausgemacht, fiel ich müde und zufrieden ins Bett.

Am Montag sollte dann der erste, wirklich anstrengende Tag meines Mexiko-Aufenthaltes werden:
Um 9 Uhr Treffen mit Jorge, dem Besitzer zweier Häuser in der Nähe des Tec.
Um 12 Uhr erstes Treffen mit meinem Betreuer an der EGADE, Dr. Luis de Gárate Pérez.
Da ich, wie ihr sicher alle wisst, nicht gerade die größten Ansprüche an ein Zimmer habe, wollte ich nicht zu viel Zeit für die Wohnungssuche aufwenden. Dies ist mir auch wie schon in Barcelona und in San Luis Potosí auch dieses Mal wieder geglückt. Die WG besteht aus zwei Mexikanern, (José und Manuel, beide Gastronomie-Studenten an der Tec und wirklich saucoole Säue), einer Australierin namens Lily (die kaum da ist da sie meistens mit ihrem mexikanischen Freund rumhängt) und einem Deutschen namens Klaus, dessen Bekannschaft ich noch nicht machen konnte, da er gerade noch in Oaxaca weilt.
Mein Zimmer ist weder groß noch klein, hat alle Möbel, die man braucht, und die WG ist ansonsten auch mit allem notwendigen ausgestattet. Preis pro Monat: 2620 Pesos = 154€. Für Mexiko wahnisinnig teuer, für Monterrey völlig in Ordnung, da die Stadt die teuerste Mexikos ist (aufgrund ihrer Nähe zu USA und ihrem starken industriellen Wachstum).
Zur Tec braucht man 15 Minuten zu Fuß und zur EGADE brauche ich mit dem Taxi (Kosten 30 Pesos = 1,80€) auch ca. 15 Minuten. Alles soweit in Ordnung also.
Obwohl ich ja sagen muss, dass ich am Anfang etwas unsicher war, ob ich die Wohnung wirklich nehmen sollte, da beim Anschauen der Wohnung noch Überreste einer Party des Samstags zuvor zu sehen waren: Zwei große Musikboxen (und die Wohnung und der Garten sind nicht so groß), unzählige Tüten Abfall mit Bierflaschen und ein völlig verdrecktes Wohnzimmer liesen auf eine fiesta desmadroza (in etwa desaströse Party) schließen.
Dies wurde dann auch noch bestätigt als Jorge mit den zwei angrenzenden Nachbarn und einem gerade vorbeifahrenden Polizisten den vergangenen Samstag Revue passieren ließ.
Augenzeugen zu Folge schienen etwa 150 - 200 Leute dagewesen zu sein - ein Höllenlärm bis in die Morgenstunden -, sogar von einer Schlägerei sei die Rede gewesen, bis schließlich um 4 Uhr einer der Nachbarn völlig wutentbrannt die Stromversorung kappte und die Party wohl zu einem jähen Ende brachte... => México, lindo y querido!!!

All diesen negativen Vorzeichen haben mich nicht blenden lassen, ich habe mich von den Vorteilen der Wohnung inspirieren lassen undhoffe dies auch in Zukunft nicht zu bereuen. Vamos a ver;)

Pünktlich um 12 Uhr war ich dann an der EGADE um mich mit meinem Professor wie zuvor ausgemacht zur ersten Kontaktaufnahme zu treffen.
Der erste Eindruck der Hochschule war wirklich beeindruckend. Dadurch, dass das Gebäude erst sieben Jahre auf dem Buckel hat sieht alles noch sehr neu und modern aus. Da ich aber leider meine Kamara bei Marissa zu Hause vergessen habe gibt es erst später Bilder dazu.

Im dritten Stock im Büro von Dr. Garate angekommen wurde ich außerordentlich freundlich von ihm begrüßt, sofort über die Gegebenheiten an der Schule aufgeklärt und meinen Kollegen, (seinem Bruder und Assistenten Omar und seinen beiden Angestellten Ruben und Maggy) vorgestellt. Eine wirklich sehr nette Truppe.

Nach ein paar Worten über das was Dr. Gárate forschungsmäßig macht ging es auch schon ins nächstgelegen Nobelrestaurant wo ich von ihm zum Essen eingeladen wurde.
Es wurde über Mexiko, Europa und die ganze Welt philosophiert und ein Plan für die nächsten paar Wochen ausgearbeitet (d.h. zum Beispiel, dass ich ihn auch zu ein paar Treffen in Mexiko City begleiten dürfte usw...).

Völlig fertig von den drei Stunden mit spanischen Fachbegriffen und Akademiesprache zugedröhnt machte ich mich dann noch auf zum nächsten Telcel Laden um ein Handyvertrag für die Zeit hier in Monterrey abzuschließen.
Wie die meisten von euch wissen bin ich ja was Handyverträge angeht ziemlich gut bewandert in Deutschland.
Und jetzt kommts, es gibt wohl kaum etwas Komplizierteres (naja, etwas später ein paar Worte zum Registrieren des Studentenvisums) als in Mexiko einen Handyvertrag abzuschließen.
Es wird Ausweis und Visum verlangt, IMEI Nummer des Handys mit dem man den Vertrag registrieren will, Kopie einer Kreditkarte, eine Haustelefonnummer, zwei weitere Telefonnummer von Nachbarn als Referenz, Mietvertrag und und und, einfach nicht zu fassen. Was in Deutschland eine Sache von 30 Minuten (oder im Web 2.0 Zeitalter manchmal auch in 5-10 Minuten) erledigt ist dauert hier eine Ewigkeit. Bis jetzt ist mein Vertrag noch nicht durch, da erst beide Nachbarn auf die Anrufe von Telcel reagieren müssen. UNGLAUBLICH!!!

Naja, mal schauen ob es morgen klappt. Bis zum heutigen Tag ist ansonsten nicht viel passiert.
Unter der Woche war ich mein Studentenvisum registrieren (unfassbar, Deutschland = Bürokratieland habe ich immer gedacht, aber weit gefehlt, Mexiko ist noch viel schlimmer). Das hieß, dass ich mit ca. 100 Blatt Kopien und Originalen zum Migrationsinstitut der Stadt gefahren bin, dort ca. 1,5 Stunden gewartet habe und dann doch tatsächlich jedes einzelne Blatt, dass ich eingereicht habe, ein Empfangsstempel versehen wurde. Arme Beschäftigte des Instituts, ich kann das ja als alter Rechnungswesenmensch bei ThyssenKrupp sehr gut nachvollziehen...
Das einzige was mich an dem ganzen aufgeregt hat ist, dass es ganz schön viel Geld kostet das Visum zu registrieren.
Beim letzten Mal hatte ich das Glück, dass das Ganze die Anwälte von ThyssenKrupp erledigt haben und ich mich um nichts kümmern musste. Dieses Mal jedoch mussten Fotos gemacht, Kopien von allen Ausweisen erstellt und auch noch eine Registrierungsgebühr bezahlt werden. Viel Zeit und Geld gingen dabei drauf.
Trotz allem verliefe alles wohl problemlos und in zwei Wochen dürfte die Registrierung erledigt sein (naja, wahrscheinlich).

Das Wochenende gehörte dann natürlich ganz der WG:
Freitag Abend Party im Haus mit den Roomies, Carne asada (das wohl leckerste Fleisch was Mexiko zu bieten hat) und viel Bier.
Samstag Nacht Tabledance.
Ich war ja schon oft im Zoo, aber das was ich gestern Nacht gesehen habe war wohl nicht groß von einer Tierfütterung zu unterscheiden. 50 Männer, die alle um die Tanzpiste auf denen die Tanzstangen angebracht sind stehen, gierig auf die Nacktänzerinnen wartend und wenn die Mädels in Reichweite sind mit beiden Armen und Händen nach allem möglichen grabschend. Unfassbar, da musste ich erstmal mit dem ein oder anderen Bier herunterspülen um mich der Masse anschließen zu können (und das ist der Witz, ein Bier kostete gerade mal 18 Pesos als nur etwas mehr als einen Euro).
Leider waren die Mädels in dem Schuppen auch nicht die Schönsten, dafür konnte ich zum ersten Mal in meinem Leben die Erfahrung machen eine Silikonbrust zu ertasten, und ich sage euch allen liebe Männer und auch Frauen da draußen.
Wenn es auch dem einen oder anderen vom optischen Aspekt her gefallen mag, ich kann euch garantieren, es fühlt sich nicht gerade toll an. Mit anderen Worten, das Gegenteil von weich;)

So, das soll es fürs Erste gewesen sein. Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden, jedoch sollte ich mich jetzt erstmal auf meine Recherche für meine Diplomarbeit kümmern.
Nächstes Wochende kommen mich meine Freunde Luis, Gabo und Gaby aus San Luis Potosí besuchen. Dann gibts wieder Neues.
Bilder gibts wie immer hier. Da mir aber noch die meisten Bilder fehlen (meine Kamara weilt noch bis zur Hochzeit von Marissas Cousin in Puebla) werden weitere Bilder nachgeliefert.

Samstag, 22. März 2008

Letzter Arbeitstag und Despedida en la cantina

Am Mittwoch 27. Februar 2008 war es dann soweit. Als ich morgens aufstand war mir klar, dass dies mein letzter Praktikumstag bei Mexinox sein wird. Ein bisschen mulmig war es mir schon zumute als ich wie immer in den Bocho einstieg um zusammen mit Koray noch beim Oxxo unsere alltäglichen Frühstücksutensilien einzukaufen und uns bei unserer Saft-Frau noch einen allmorgendlichen Orangensaft mit Bananen und Ei mixen zu lassen. Trotzdem war ich froh das letzte Mal auf der Arbeit eingestempelt zu haben, da man insgesamt sagen muss, dass mir das Praktikum zwar geholfen hat meine Spanischkenntnisse sehr zu verbessern und einen Einblick in das Rechnungswesen bzw. in den Treasury-Bereich eines mittelgroßen Industrieunternehmens zu erhalten, dennoch ist mir klar, dass mein zukünftiges Berufsbild anders aussehen wird. Nichts desto trotz konnte ich nach dem Frühstück auf der Arbeit (dazu wurde ich meistens ausgelacht, siehe Fotos) in Ruhe meinen Ordner mit tatkräftiger Unterstützung von meinem Kumpanen Luis fertig stellen und pünktlich zum Arbeitsschluss stolz meiner Chefin präsentieren.

Was ist der Inhalt dieses Ordners? Mir wurde die Aufgabe zugeteilt während meines viermonatigen Praktikums eine vollständige Dokumentation des Treasury-Bereichs von ThyssenKrupp Mexinox herzustellen. Dies hieß sich alle Arbeitsabläufe und Prozesse anzuschauen, sie zu verinnerlichen und in Form von Prozessbeschreibungen zu Papier zu bringen. Darüber hinaus mussten alle mitgeltenden Dokumente zu den einzelnen Prozessen identifiziert werden und die wichtigsten Punkte bei der täglichen Revision der eingehenden Dokumente aufgezeigt werden.

Dadurch, dass in dem Bereich sehr viel Arbeit anfällt, die überhaupt keinen Anspruch hat aber erledigt werden muss (wie z.B. Checks abheften, Checks abstempeln, Archivierung von Checks und Überweisungen im hiesigen Rechnungswesencontainer, der übrigens auch gut dazu geeignet ist mal ein kleines Nickerchen einzulegen;), etc… ) und teilweise sehr viel Zeit beansprucht war klar, dass die letzten zwei Wochen intensiv gearbeitet werden musste. Da meine Lebensweise ja aber allgemein bekannt ist (-wer arbeiten kann, kann auch feiern, wer feiern kann, kann auch arbeiten- oder -ich arbeite um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten-) war klar, dass nach ein paar Überstunden an diesem Freitag die Arbeit zufrieden stellend (naja, da ich schon Erfahrung in anderen Firmen mit einer ähnlichen Aufgabenstellung sammeln durfte, muss ich sagen, dass es auf den ersten Blick sehr gut aussieht, durch die Kenntnis von Details meinerseits jedoch ab und zu etwas fehlt) meiner Chefin präsentieren konnte. Zwar bin ich nun nicht mehr Praktikant, ein Teil meiner Arbeit bleibt dem Unternehmen jedoch erhalten, wie wunderbar, nicht wahr?

Gleich am anderen Tag durfte ich auch sofort eine Email von Lissette, meiner Chefin lesen, in der sie meine Arbeit noch mal lobte, weil ihr Chef einen äußerst positives Statement zu dem Ordner abgegeben hatte.

An diesem Abend war dann klar, direkt nach der Arbeit müssen die Korken knallen. Dies wurde nachdem alle Kollegen dazu eingeladen wurden in unserer Stammkneipe –La Cantina- erledigt. Anfangs noch mit wenigen Leuten belegt waren wir zum Schluss an die 30 Leute und obwohl ich an diesem Abend nur Bier getrunken habe, ging es mir äußerst, äußerst gut;)

Genauso erging es meinen mexikanischen Kollegen, die wieder mal typisch für Mexiko gemeint haben, du musst unbedingt wieder kommen, wenn du ein Zuhause brauchst, bei mir kannst du immer wohnen, und schreib auf jeden Fall wie es dir in Deutschland geht, und wir kommen dich natürlich alle besuchen. Einfach nette Gesten,

Jedenfalls hatte ich dann noch die Ehre ein Karaoke-Duett eines Songs von einem sehr bekannten Mariachi-Sänger Mexikos zusammen mit meinem Kumpel Eduardo zum Besten zu geben und mich ausführlich mit meiner super gelaunten Chefin (normalerweise ist Lissette sehr angespannt auf der Arbeit, da aber ihre Chefs in den letzten zwei Wochen nicht anwesend waren wendete sich das Blatt ungemein) zu unterhalten. Die ganze Sause endete dann damit meine Chefin mit meinen Händen aus dem Lokal tragen zu dürfen. Das stellte bei dem Pegel kein Problem dar, da sie typisch für Mexikanerinnen sehr klein ist und außerdem nichts wiegt.

Nun war also die Zeit gekommen…

Fünf Wochen Urlaub in Mexiko. Dies bedeutet erst einmal eine Woche Hermosillo, danach ein paar Tage in San Luis Potosí bevor der absolute Höhepunkt aller Reisen ansteht: SPRING BREAK 2008 CANCÚN

Bis dahin lass ich euch allein, Bilder von der Arbeit und vom Abschied gibt’s hier.

Sonntag, 24. Februar 2008

Monterrey – teuer aber wunderschön

Nachdem wir ausnahmsweise am Freitagnachmittag etwas früher von der Arbeit verschwinden durften war es dann soweit. Wir machten uns auf ins 5 einhalb Stunden Busfahrt entfernte Monterrey um unsere australischen Freunde aus Veracruz Jaime und Ivy zu besuchen und in ihrem zu Hause Unterschlupf zu finden.

Ohne Probleme kamen wir zur perfekten Partystunde bei ihnen zu Hause an. Dazu ist erstmal zu sagen, dass wir die Ehre hatten an diesem ‚Wochenende in einer außergewöhnlich luxuriösen Wohnung unterkommen zu dürfen. Jaime und Ivy, die zusammen mit Matti, einem Finnen, und einem Mexikaner namens Jorge wohnen, erklärten mir, dass jeder ca. 2700 Pesos Miete, was etwa 170€ entspricht, zahlen exklusive Nebenkosten. Das ist für mexikanische Verhältnisse ziemlich viel, für Monterrey jedoch mehr oder weniger normal.

Wie es sich für Austauschstudenten gehört wussten sie natürlich genau wo an diesem Abend die perfekte Hausparty stattfand. In der Nachbarschaft angekommen fühlte ich fast wie zu Hause. Die auf dem Weg gekaufte Tequila-Flasche wurde sofort entjungfert und schwupps die wupps fühlte ich mich in der Zeit um ein Jahr zurückversetzt als der Partyort noch Barcelona hieß und die Mehrheit der Austauschstudenten aus Deutschland kam.

Wir hatten die Ehre mit einer Toganerin, Amerikanerin, mehreren Finnen und natürlich auch ein paar Schwabenseckel labern zu dürfen. Mit einem ordentlichen Seier im Gesicht ging es dann in den frühen Morgenstunden glücklich und zufrieden nach Hause.

Am anderen Morgen machten wir uns dann auf die Stadt und das Zentrum zu erkunden. Mit Jaime, Ivy und Matti erkundeten wir zuerst das neu angelegte Flussgelände welches am Regierungsgebäude des Staates Nuevo León endete. Einfach wunderschön (siehe Bilder) und ein bisschen angelehnt an die wunderschöne Architektur von …. Welche in Valencia, Spanien, zu bewundern ist. Als wir die Haupteinkaufsstraße erreichten war ich dann schließlich völlig davon überzeugt gerade eben durch die Königsstraße in Stuttgart zu schlendern, so modern kam es mir vor. Nach einem sehr günstigen Mittagsbuffet ging es dann auf die Aussichtsplattform von Monterrey. Ein wahnsinniges Gefühl. Man hat einen super Ausblick auf die ganze Stadt mit den Bergen, die diese eingrenzen, und wenn man die 250kg schwere (50m*30m) mexikanische Flagge bestaunt, die im Wind flattert als wäre man gerade auf der Black Pearl in Fluch der Karibik zu Gast, und von patriotischer Musik begleitet wird schlägt das Herz einfach höher. Was für ein wunderbares Gefühl, schon war ich in diese Stadt verliebt. Dazu kam als wir uns wieder auf den Rückweg machten, dass wir wieder einmal Zeuge einer Quinceañera Fotoshow werden durften (siehe Bilder), die werden mal hübsch die Mädels!

Bevor es dann wieder nach Hause ging um sich vom anstrengenden Tag zu erholen machten wir noch einen kurzen Abstecher in die reichste Gegend von ganz Lateinamerika. Das Municipio namens San Pedro ist der Teil Lateinamerikas mit dem höchsten Pro Kopf Einkommen, auch ein weiterer Grund warum Monterrey für mexikanische Verhältnisse sehr teuer ist. Man wird in dieser Stadt einfach Zeuge des amerikanischen Einflusses, aber auch kein Wunder wenn man nur 160km von der texanischen Grenze entfernt ist. Mein Eindruck war, dass es schon sehr luxuriös aussah, jedoch sich nicht sehr vom übrigen hohen Standard von Monterrey abhob.

Am Abend hieß es dann, ready for Barrio Antiguo. Im alten Stadtteil von Monterrey ist die Partymetropole gelegen. Dorthin machten wir uns auf um in einer Disko für 160 Pesos (10,50€) Eintritt und Freisaufen das Nachtleben zu genießen. Sodele, an dieser Stelle muss ich einfach mal meinen Gedanken freien Lauf lassen. Einfach unglaublich!!! Millionen Menschen auf der Straße, ich fühlte mich wie auf dem Volksfest. Eine wunderhübsche Frau nach der anderen, dazu auch noch im Minirock und alle partywillig;)

In der Disko angekommen tauchte gleich das erste Problem auf. Wie zu seinen Freigetränken kommen wenn die gesamte Disko völlig vollgestopft mit Menschen ist. Nach einigen Anstrengungen und ein paar ergatterten Drinks war uns dann klar, dass die Nacht hier nicht zu Ende gehen würde. Außerdem bemerkten wir, dass eine höchst angespannte und agressive Stimmung herrschte. Insbesondere ausgehend von ein paar dicken Weibern, die um ihren Platz an der Bar kämpften und wohl frustriert waren, dass sie keinen Stecher abbekamen…

Nachdem ich mich mit meiner Freundin Yazmin, die ich aus San Luis Potosí kannte und in die in Monterrey studiert, verständigte, gingen wir in eine etwas abgelegene Bar in der ausgezeichnete elektronische Musik gespielt wurde. Dort ließen wir uns für ein paar Momente nieder bevor es dann zum Studentenwohnheim ging um die Afterparty in Angriff zu nehmen.
Jaime und Ivy machten sich da schon auf den Heimweg während Koray und ich noch die Studenten-Atmosphäre Monterreys aufsaugten.

Am Sonntagmorgen stand dann ein Ausflug auf den Chipinque, einem Berg, der Monterrey eingrenzt, an. Dazu lud uns eine mexikanische Freundin von Jaime, namens Ana ein, die uns zusammen mit ihrer kleinen Schwester Andrea in ihrem Auto abholte.
Zwar durfte ich schon im Laufe des letzten Jahres den Preikestollen in Norwegen und das noch mit angebrochenem Mittelfußknochen erklimmen jedoch hätte ich nicht gedacht, dass mich mit meinen 25 Jahren dieser Anstieg schon so stressen würde (naja, der Alkoholismus hinterlässt halt doch schon seine Spuren…). Nichtsdestotrotz hat es Riesenspaß gemacht zusammen mit Koray, Jaime, Ana, Andrea und Yazmin diesen atemberaubenden Anstieg zu meistern. Tennisschuhe waren dafür leider nicht die besten Begleiter. Deswegen war dann auch nach dem Anstieg und der wohlverdienten Abkühlung in Form eines Spezis (sagt ja niemandem in Mexiko was das ist, ersten werden sie es nicht verstehen und zweitens wollen sie das auch nicht. Ein weiterer Genuss, der ihnen erspart bleibt und von dem man auch keinen überzeugen kann, da hier einfach die Fanta zum Mischen anders schmeckt als bei uns zu Hause) klar, dass ich den Weg nach unten nicht zu Fuss bestreiten werde. Deswegen gingen wir (Yazmin und ich) erst einmal den normalen bepflasterten Weg nach unten während der Rest die strapazenreiche Strecke auswählte. Schlau wie ich bin habe ich natürlich sofort den nächsten verantwortungsbewussten Familienvater mit Auto gefragt ob er uns nicht mit nach unten nehmen könnte, da unser Auto unten auf uns warte.

Unten angekommen haben wir dann ca. eine Stunde auf die erschöpften und dann auch wütenden Compadres gewartet, da sie nicht auf die Idee kamen (warum auch immer). Zum Schluss haben wir uns dann in einem überteuerten Lokal niedergelassen um Cabritos (Geißlein, und von dem alle möglichen Körperteile), ein typisches Mal aus Monterrey, zu verspeisen. Schon die Essenskarte sah sehr verlockend aus (siehe Yazmins Gesicht auf den Bildern) und die Preise gaben uns dann den Rest…

Nichtsdestotrotz hieß es dann nach einem gut gefüllten Magen sich von seinen Freunden zu verabschieden und sich wieder back to San Luis Potosí aufzumachen um die letzte stressige Arbeitswoche in Angriff nehmen zu können.

Bilder des aufregenden Wochenendes gibt’s hier

Sonntag, 17. Februar 2008

Zacatecas = El Eden, la Mina, el Teleférico = klein, aber oho!

Im Folgenden werde ich von einer Stadt berichten, die wohl ihresgleichen in Mexiko suchen wird. Bisher durfte ich noch nicht die Ehre erfahren in Guanajato, der nach Mexikaner zu urteilen schönsten Stadt Mexikos, zu weilen, aber ich denke, dass Zacatecas (jedenfalls für mein kleines bisschen) nahe hinkommt.

An jenem Samstag, den 9. Februar diesen Jahres, machten wir uns also in unserem Bocho (mexikanisch für VW Käfer, wer es noch nicht weiß) ins 2 einhalb Stunden entfernte, nordwestlich von San Luis Potosí liegende, Zacatecas auf.

Die Autofahrt lief bis in die Stadt hinein völlig ohne Probleme ab, bis leider durch einen weiteren, dieser unheimlich annervenden und völlig überflüssigen Topes (das sind die bereits in früheren Einträgen verfluchten kleinen Erhöhungen auf den Straßen, die dafür sorgen, dass Mexikaner sich auch wirklich mehr oder weniger an die Geschwindigkeitsregelung halten) der rechts vorne liegende Stoßdämpfer seinen Geist aufgab. Dazu hieß es so schnell wie möglich einen Automechaniker zu finden. Diesen gefunden wurde das Problem ausführlich erklärt (hätte nie gedacht, dass ich mal dieses Wort auf Spanisch kennen lernen würde – Amortiguador) und auf den Schreck und die Wartezeit erst einmal ein Sixer Indio im Oxxo gekauft ( i)Oxxo = genialer Supermarkt = mein zweites Zuhause in Mexiko=hat alles was man braucht, ii) Gerade gibt es ein unschlagbares Angebot: Kauf einen Sixer Indio-Bier -was mein zweitliebstes hier nach Victoria ist- und die siebte Flasche gibt’s umsonst und das auch noch nur für 42 Pesos was ca. 2,70€ entspricht).

300 Pesos (was ca. 20€ entspricht) und zwei neue Stoßdämpfer, reparierten Handbremse und angezogenen Vorderbremsen später ging es dann mit ca. 2 Stunden Verspätung ins Hostal welches wunderbar im Zentrum nahe der Kathedrale liegt. Wenn es einen Preis für das beste Hostal in Mexiko geben würde, wäre dieses Hostal sehr weit vorne dabei auf den Spitzenplätzen. Schön kolonial gehalten, Bäder absolut sauber, schöne Küche mit allem was man so braucht, einen absolut netten Besitzer und darüber hinaus gefüllt mit einer Studentenklasse aus Norwegen mit 26 Mädels!!!!!!!!!!!!!!

Wären unsere zwei Kumpels Luis und Gabo schon an diesem Wochenende mit auf Tour gewesen wären diese bestimmt ausgeflippt, da dieser Typ Frau genau das ist was es in Mexiko nicht gibt und worauf die Mexikaner absolut stehen. Dagegen war ich ja durch meinen Norwegenaufenthalt bereits an diese Gesichter gewohnt.

Der Nachteil ist leider, dass, wie ich schon in Norwegen erfahren durfte, die Völker des Nordens Europas etwas zurückhaltender und schüchterner sind und das natürlich das komplette Gegenteil von Mexiko darstellte. Deswegen hieß es sich mit einer Flasche Tequila zu bewaffnen und sich mit den anderen Mitbewohnern des Hostals (Juan aus Mexiko City – der wohl verrückteste Mexikaner, den ich bisher kennengelernt habe, zwei Mädels aus Tijuana und einem Pärchen aus Frankreich, welches seine Flitterwochen in Mexiko verbrachte und sich über den Marihuana Preis Mexikos erfreute) für den Abend zusammen zu tun. Einige Blätter und eine Flasche Tequila später hieß dann das auserkorene ganz klar gesteckte Ziel: Die wohl beste und berühmteste Disko Mexikos (nach den Clubs von Cancún und Acapulco wahrscheinlich) namens El Eden, in der Mine Zacatecas gelegen, zu besuchen.

Diese Disko liegt inmitten einer Silbermine, hat den höchsten Stand technischer Ausstattung, Handys haben völligen Empfang und ein einzigartiges Ambiente ist garantiert. Außer Juan konnten wir leider keinen dazu bewegen uns zur Disko zu begleiten. Nichtsdestotrotz war der Weg sehr unterhaltsam, da ich durch Juan über Drogen aufgeklärt wurde, von denen ich bisher in meinem ganzen Leben noch nichts gehört habe. Wenige Minuten später kamen wir am Ort unserer Träume an. Von weitem sah ich schon das einladende Schild und daneben zeitgleich die ausladenden Securitys. Wie immer glaubte ich irgendetwas in den letzten Tagen falsch gemacht zu haben, da mir beim Betreten der Anlage erklärt wurde, dass der Besitzer der Disko an diesem Abend eine private Pyjama-Party veranstalte und deswegen zur Zutritt für Gäste untersagt sei. Ich konnte mich vor Wut kaum zurückhalten, dennoch war klar, dass uns der Genuss an diesem Abend nicht zuteil wurde die fünftbeste Disko der Welt zu betreten. Schon in diesem Moment war uns klar, dass dies nicht der letzte Aufenthalt in Zacatecas gewesen ist, was sich schon (wie ich im Anschluss berichten werde) am darauf folgenden Wochenende in Realität umsetzte.

Völlig traurig und frustriert hieß dann sich wieder auf den Rückweg zu begeben um eine andere Location zu suchen. Unserem Spürsinn folgend sprachen wir die ersten hübschen Mädels auf der Straße an wo denn in der Stadt noch was los sei und schwuppsdiwupps wurden wir eingeladen sie ins Shiva, einer nahe gelegenen Disko, zu begleiten um den Geburtstag von einem der Mädels zu feiern. In der Disko angekommen warteten schon die Freundinnen von den Mädels an einem Tisch auf uns und wie sich im Laufe des Abends herausstellte sollten dies nicht die einzigen hübschen Frauen gewesen sein. Einfach unglaublich, Frauenanteil 70%, dazu noch alle hübsch und der Abknaller, eine Flasche Bacardi für schlappe 150 Pesos (ca. 10€). Da war natürlich Happiness angesagt. Zudem durfte dann das Publikum noch die Ehre erfahren ein Lied von Culcha Candela (du bist Hammer) zu hören. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich gefragt woher wohl der DJ stammt wenn er schon eine deutsche Band aus Kolumbianern bestehend auflegt…

Nach dieser doch noch geretteten Nacht ging es glücklich und zufrieden ins Hostal (na ja, nach Koray zu urteilen, ich kann mich da nicht mehr so an alles außer der Bacardi-Flasche erinnern). Am anderen Morgen schellte dann schon um 10 Uhr der Wecker um im Empfangssaal auf dem Kanal TVC endlich mal wieder die Traummannschaft von Bayern gegen Bremen spielen zu sehen was in einem völlig unverdienten 1:1 aus der Sicht von Bremen endete.

Nach einem herrlichen Gorditas-Frühstück hieß das Ziel La Mina, die Silbermine von Zacatecas. Wir machten eine hervorragende Führung mit einem etwas groß geratenen Mexikaner, der uns alle möglichen Details erzählte. Zum Beispiel, dass in der heutigen Zeit fast kein Silber mehr gefördert wird, da sonst die Anwohner auf der Mine in Gefahr kämen, dass aber im 18. Jahrhundert dafür die Spanier durch die Förderung von Silber in der Mine Zacatecas zur Wirtschaftsmacht Europas zu diesem Zeitpunkt avancieren konnten.

Andererseits werden in der ca. 70km entfernten Silbermine von Fresnillo heute noch 7 Tonnen Silber täglich gewonnen, was meiner Meinung nach ziemlich viel ist.

Nach dieser aufregenden Führung stand noch der Besuch des Teleférico auf dem Programm, einer Seilbahn, die von einem Hügel Zacatecas auf einen anderen Hügel Zacatecas führt. Da man als Deutscher Seilbahnen in weitaus größerem Ausmaße gewohnt ist war dies nichts groß besonderes, dennoch konnte man einen schönen Überblick über die wunderschöne Stadt genießen und auf dem Rückweg zum Hostal ein paar Souvenirs (in Form von Silber für die Family) ergattern.

Dies sollte aber noch nicht alles von dieser schönen Stadt gewesen sein. Auf dem Rückweg nach San Luis ist uns eine Geschäftsidee für den deutschen Markt ins Auge gesprungen. Diese nennt sich Auto-Lata und ist eine Riesen Bierdose halbiert auf dem Boden angebracht wobei sich im Innern ein ganz normaler Supermarkt befindet. Der Witz ist einfach, dass man mit dem Auto durchfahren kann ohne aussteigen zu müssen, den Mitarbeitern sagt, was man benötigt und vor zur Kasse fährt um zu bezahlen. Schnell, einfach und unkompliziert, dass sollte sich doch in die Realität umsetzen lassen. Unsere Pläne sind schon sehr gut strukturiert, das einzige was fehlt ist das Startkapital jajaja:-)

Wie schon zuvor angemerkt ging es dann am darauf folgenden Wochenende ein weiteres Mal nach Zacatecas. Diesmal zusammen mit unseren zwei Cuates Luis und Gabo und das einzige Ziel, dass wir hatten, war in die Disko El Eden zu gelangen. Dies bedeutete mit ein paar Sixern bewaffnet mit dem Bocho zu viert am Freitagabend nach der Arbeit sofort loszustarten um pünktlich zur Partystunde anwesend zu sein.

Nach einer wahrlich meisterlichen Fahrleistung meinerseits und am Schluss von Koray (damit ich noch ein paar Biere abbekam) kamen wir nach ein bisschen mehr wie 2 Stunden im gleichen Hostal wie in der Vorwoche an, packten unsere Sachen aus und machten uns auf zur Mina. Dort angekommen und 100 Pesos Eintritt (ca. 6,50€) bezahlt wurden wir mit einem Lorenwagen in die Gruft gefahren. Die Stimmung war hervorragend und die Erwartungen immens.

All dies wurde dann im Inneren der Disko bestätigt. Die Ohren wurden von herrlichen Klängen berauscht und die Augen von einem Lichtertanz hypnotisiert. Eine Flasche Rum kostete uns lediglich 360 Pesos (ca. 23€), sodass klar war, dass der Abend nur im Himmel enden konnte. Das einzige Manko, dass wir hatten war, dass an diesem Abend nur wenig Leute die Disko besuchten. Nichtsdestotrotz machten wir schnell Bekanntschaft mit dem Nachbartisch und es wurde viel getanzt:-) Nachdem dann die Show schon um zwei zu Ende war suchten wir natürlich eine Location um die Nacht sachgemäß ausklingen zu lassen. Ein paar Leute aus der Mina machten uns darauf aufmerksam, dass eine Disko auf dem Berg des Teleférico seine letzte Nacht auf hat und deswegen bis in die Morgenstunden Party geben würde. Mit dem Taxi angekommen war uns gleich klar, dass hier der Bär abgeht. Schon nach wenigen Minuten kamen wir mit ein paar Mädels ins Gespräch und die Biere wanderten die Kehle hinunter. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern warum, aber Gabo und Luis machten sich schon vor uns auf den Rückweg ins Hostal und plötzlich wurde ich von einem Anrufhagel auf meinen Handys überrascht. Ich sollte doch so schnell wie möglich zum Hostal kommen, da etwas mit dem Bocho (was übrigens wie Botscho ausgesprochen wird für alle Nicht-Spanier) nicht in Ordnung sei. Sofort schnappte ich mir ein Taxi um mich zu vergewissern was vorgefallen war. Am Parkplatz angekommen sah ich wie zwei Mexikaner namens Luis und Gabo im Bocho saßen und das mitten aber wirklich mitten auf der Straße. Sie erklärten mir dann, dass sie es mit dem Autoschlüssel von Gabo schafften den Bocho zu öffnen. Und warum? Weil irgendjemand einen Stein vor das Vorderrad des Käfers legte, da dieser wohl anfing den Berg (wir parkten auf einem mehr oder wenigen steilen Anstieg) hinunterzurollen. Gabo und Luis versuchten dann den Motor des Käfers anzuschalten um ihn woanders zu parken, was ihnen aber ohne meine Schlüssel nicht gelang. Mit meinen Schlüsseln parkten wir dann das Auto an der Ecke der Straßenkreuzung was sich als dummer Fehler herausstellen sollte. Am anderen Morgen, als wir unsere Sachen aus dem Hostal holten um sie im Käfer zu hinterlegen sahen wir dem Grause schon ins Auge. Ein Besoffener muss wohl in den frühen Morgenstunden an der Ecke den Käfer nicht gesehen haben und ihn an der rechten hinteren Ecke erwischt haben. Stoßdämpfer, Aufhängung und Rücklichtverdeckung lädiert. Nicht allzu schlimm, jedoch nervig, da wir das in der Nacht nicht bedacht hatten. Und wie es in Mexiko halt so ist, ist es günstiger das Beschädigte direkt beim Mechaniker zu bezahlen als es über die Versicherung regeln zu lassen. Etwas genervt schlenderten wir dann noch durch die Gassen von Zacatecas um ein paar Souvenirs zu kaufen bevor es dann wieder zurück nach San Luis Potosí ging. Schon auf dem Weg dorthin wurden wir von Gabos Eltern angerufen, wo wir wohl stecken, da wir schon zwei Stunden Verspätung hatten. So ist Mexiko, obwohl man schon so alt ist, dass man auf eigenen Beinen stehen könnte, wird man von den Eltern immer noch wie ein Baby behandelt. Ich sag nur eins, ich würde ausflippen!!!

Bilder von der Mina gibt’s hier.

Montag, 4. Februar 2008

Carnaval Veracruz 2008

Am ersten Wochenende des Februars 2008 sollte es also soweit sein. Unser Ziel hieß diesmal für das verlängerte Wochenende (Montag war aufgrund eines Feiertags frei) Veracruz. Veracruz ist ein Stadt im Süden Mexikos, die am nördlichen Zipfel der Landzunge am Strand liegt und in der jährlich der berühmteste Karneval Mexikos stattfindet.

Dazu machten wir uns am Samstagmorgen mit dem Bus auf nach Puebla um uns dort mit unseren zwei Kumpels aus Guadalajara (Otho und Caín) zu treffen. Diese holten uns dann mit ihrem Auto, dem Köter von Caín und außerdem (mehr oder minder überraschenderweise) ihren zwei Freundinnen ab. Da das Auto ein ganz normaler Stratus war (also eigentlich für fünf Personen ausgelegt) sollte die fünfstündige Fahrt in die Carnaval Hochburg eine abenteuerliche werden. Was auf jeden Fall nicht fehlen durfte war auf der Fahrt am Straßenrand zu halten um ein paar Biere zu kaufen und ein paar Tacos zu essen. An dieser Stelle muss ich konstatieren, dass ich in dieser Taquería, irgendwo auf dem Weg zwischen Puebla und Veracruz gelegen, die wohl leckerste Salsa meines Mexiko-Aufenthalts gegessen habe. Diese nannte sich Salsa macha (matschige SalsaJ) und bestand aus Chile de chipotle und Chile de árbol. Scharf, ölig und absolut lecker!!!! Leider zählte diese Salsa, wie ich im Nachhinein erfahren musste, zu einen von den Millionen hausgemachten Salsas, die man sie nirgendwo kaufen kann, was für ein Pech. Was noch wert ist zu erzählen ist, dass man auf der gleichen Strecke sehr oft am Straßenrand anhalten könnte um getrocknete Viper zu kaufen. Diese werden (ca. 5 Exemplare mit einem Meter) an einem Holzgerüst aufgehängt und zum Verkauf angeboten. Unsere Kumpels meinten, dass dies ziemlich normal hier wäre und dass sie mehr oder minder nach Gummi schmecken würden. Leider haben wir nicht angehalten um uns davon zu überzeugen, ich kann mich wahrlich nicht mehr daran erinnern warumL.

Nach 5 Stunden am Ziel angekommen checkten wir ins einzig existierende Hostal von ganz Veracruz ein. Dies hört sich jedoch einfacher an als es in Wirklichkeit war. Da ich nichts von unserer weiblichen Begleitung wusste und mich wie immer um die Hostalreservierungen kümmerte habe ich natürlich nur für vier Personen reserviert und nicht für sechs. Natürlich hatte das Hostal auch zu dieser Zeit des Carnaval keine verfügbaren Betten mehr. Jedoch haben die zwei Jungs gleich gemeint, dass es für sie kein Problem wäre jeweils zusammen mit ihrer Freundin in einem Bett zu schlafen und dafür ganz normal auch für sie zu bezahlen. Jedoch hat der Mexikaner im Hostal gemeint, dass er lieber auf seinen Chef warte um das mit ihm abzuklären. Dies bedeutete für uns mehr als eine Stunde in einem Raum warten zu müssen, in dem erstens zu wenig Stühle waren, zweitens zu heiß war und drittens man sich fragte warum dies alles überhaupt geschehe. Koray war es nicht einmal möglich das Bad zu betreten. Und warum dieses ganze Zenober ein weiteres Mal? Weil sich mal wieder ein Mexikaner jeglicher Verantwortung entziehen wollte, keinen Stress bekommen wollte und Probleme vermeiden wollte. Mein Kommentar dazu: Das kotzt mich nur noch an!!! Aber bevor ich völlig ausflippe und das auch noch dokumentiere erzähle ich lieber was noch an dem Wochenende passiert ist. Als erstes ist zu bemerken, dass außer uns nur noch eine Australierin und ein Australier (namens Jamie und Ivy, welche in Monterrey studierten und kein Paar waren) in unserem Zimmer hausten und zum Abkrachen ist, dass diese sich bereits seit einer Nacht auch ein Bett zusammen teilten (dies hieß, dass es schon einmal erlaubt wurde zu zweit in einem Bett zu nächtigen, unglaublich!!!). Auch diese neuen Freunde sollten wir (im Folgenden unter Monterrey festzustellen) in Veracruz nicht zum letzten Mal gesehen haben. Nach ein bisschen Unterhaltung und ein paar Copas Cuba libre vom Rum-Chef Ralph serviert war das eindeutige Ziel des Abends, den Karnevalsumzug mit seiner gesamten Schönheit zu besuchen. Diesen Weg legten wir zu Fuß zurück wobei wir ausnahmsweise (da wir uns in einem Special-Even befanden) auch Bier auf der Straße trinken durften. Am Ort des Geschehens angekommen (schon sehr spät, da wir so lange im Hostal Zeit vergeuden mussten) sagten uns die Verantwortlichen des Karnevals, dass man 100 Pesos (6,50€) Eintritt zahlen müsse um den Umzug auf der Straße, der umgarnt von zwei Tribünen stattfand, anschauen zu können. Da wir jedoch nicht auf den Kopf gefallen sind statteten wir uns gleich mit ein paar Cahuamas (so werden hier die Literflaschen oder auch Literdosen Bier genannt) aus und schlupften unter die Stege der Tribüne durch um das Spektakel live bestaunen zu können. Ein Wagen nach dem anderen passierte die Straße, eine mexikanische oder auch argentinische, brasilianische oder kubanische Schönheit nach der anderen tanzte arschwackelnd an uns vorbei und erfüllte uns mit absolutem Wohlgefallen. Für einen Augenblick waren wir die Stars der Nacht, da uns das lokale Fernsehen entdeckte um ein Interview mit uns zu machen. Leider waren sie gerade nicht auf Sendung und für Mexikaner typisch warteten wir eine halbe Stunde und zum Schluss hieß es dann, dass man doch wieder Teilnehmer der Parade interviewen sollte. Bevor ich zu dem ganzen Spektakel jedoch weitere Worte verliere schaue man sich besser die Bilder des Karnevals an. Nachdem dann gegen 1 Uhr nachts die Show zu Ende war machten wir uns noch zusammen mit ein paar Mexikaner zu einer nahe gelegenen Bar auf bevor wir müde und zufrieden ins Bett fielen. Obwohl ich schon sagen muss, dass ich mich sehr aufgeregt habe als wir ein paar Empanizadas am Schluss des Karnevals bestellt haben, die uns doch tatsächlich 25 Pesos (was ca. 1,80€ entspricht) pro Stück gekostet haben. Zur Erklärung: Normalerweise kosten diese Köstlichkeiten bestehend aus Schinken, Käse, Salsa in frittiertem Teig nicht mehr als 10 Pesos oder wenn es teuer sein sollte auch mal 15 Pesos. Als ich dazu die Verkäuferin auf den Preis ansprach meinte sie nur nebenbei, der Käsepreis sei in der letzten Zeit angestiegen, wie geil, oder? Dazu brauche ich wohl nichts mehr zu sagen…

Am anderen Tag hieß das primäre Ziel: Strand, Sonne und Bier. Dazu fuhren wir mit dem Auto von Otho an einen etwas weiter entfernten Strand außerhalb von Veracruz, der nach den Einheimischen zufolge, sehr schön sein soll. Mein Urteil lautet dennoch: Acapulco super geil, Veracruz mehr oder minder „2 de 3“ (mexikanisch für: naja oder mehr oder weniger) oder leichter gesagt: ich habe schon schönere Strände gesehen! Nachdem ich ein paar Bekanntschaften mit Mexikanerinnen und Mexikanern, abermals aus Puebla stammend, machte, wollte Otho unbedingt das Finale des Superbowls anschauen, weswegen wir ins Zentrum zu einem Sportlokal in einem Einkaufszentrum gelegen fuhren. Ein paar Einkäufe später und nach Ablauf des absolut „spannenden“ Finals (ich kenn nicht einmal die Regeln) wollten wir unbedingt die zweite Nacht Karneval genießen. Jedoch sollten wir uns in dieser Nacht zu spät zum Ort des Geschehens begeben, sodass das gesamte Spektakel bereits zu Ende war. Deswegen wechselten wir den Ort um ein absolut geniales Open-Air Konzert am Strand zu besuchen. Eine Mischung aus mexikanischer Banda Musik, Reggae und Rock betörte unsere Ohren, nicht schlecht!!!

In den frühen Morgenstunden hieß es dann Abschied nehmen von der Kulisse Veracruz und heim ins Bett.

Am Montag war dann außer einem Frühstück im Stadtzentrum, einem Bummel durch einen Markt (wo sich Koray eine Zigarre für den baldigen Abschluss seines Studiums kaufte) und dem Schießen von ein paar hübschen Fotos nichts mehr am Start. Früh machten wir uns zurück auf den Weg mit dem Auto nach Puebla wo wir uns von unseren Compadres verabschiedeten, im Busbahnhof eine leckere Pizza mit Champiñones zu uns nahmen und am frühen Morgen zurück in San Luis Potosí glücklich und zufrieden ankamen.

Bilder vom Karneval gibt’s hier!

Montag, 28. Januar 2008

Real de Catorce - die Geisterstadt


Am vergangenen Wochenende haben wir uns (nachdem wir Freitag und Samstag gereaggetont haben), aufgrund unserer beschränkten Geldmittel für den Rest des Monats, dazu entschlossen einen Eintagesausflug nach Real de Catorce zu unternehmen.

Dieser legendenumwobene Ort liegt ca. 250km von San Luis Potosí in Richtung Monterrey entfernt und ist auch als “Pueblo de fantasma – Geisterdorf” bekannt.

Am frühen Mittag machten wir, das waren Koray, Adriana, Jonathan, Miriam und ich uns im Auto von Jonathan auf den Weg. Unseren Bocho liessen wir zu Hause, da wir zur Zeit ein kleines Problem mit der Spureinstellung haben und wir vorher nicht wussten, ob die Strecke sehr kurvig wird.

Der Hinweg verlief problemlos und die Entscheidung auf den Käfer zu verzichten war schliesslich die richtige, da die letzten 14km des Weges nur aus Kopfsteinpflastern bestand. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde man von der Landschaft und der Atmosphäre gepackt und es wurde einem klar, dass dieser Ort ein aussergewöhnlicher und unvergleichlicher ist wie an den Bildern unschwer zu erkennen ist.
Um schliesslich in das Dorf zu kommen musste man durch einen zwei kilometerlangen, mystisch anmutenden Tunnel mit dem Auto fahren und erst einmal darauf warten, dass der Gegenverkehr passiert. Obwohl uns alle unsere Kollegen versichert haben, dass es in diesem Dorf sehr kalt sein soll, hatten wir an diesem Tag mit dem Wetter sehr viel Glück. Wir unternahmen einen ausführlichen Spaziergang durch die Gassen, schauten uns einige Basare mit Klamotten an, Koray und ich kauften uns ein Armband aus Schlangenhaut und in der Kirche von Real de Catorce durften wir die Danksagungswand mit tausenden von Bildern bestaunen.

Zum Abschluss fanden wir uns in einem Lokal ein, in dem schon Brad Pitt und Julia Roberts als sie den Film “Mexican”, der unter anderem in Real de Catorce gedreht wurde, gegessen hatten. Ein wunderschönes Lokal von dessen Terrasse aus man einen unglaublichen Ausblick auf das Dorf und die umliegende Landschaft geniessen konnte.
Nachdem wir uns gestärkt hatten machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Dieser sollte uns aber dadurch erschwert werden, dass die Batterie von Jonathans Auto den Geist aufgegeben hatte und wir trotz Anschieben es nicht schaffen konnten den Motor zu starten. Nachdem wir einen Bus voller besoffener Spanier fragten ob sie uns mit einem Kabel und ihrer Batterie bei dem Start des Motors unterstützen könnten war dieses Problem doch dann auch gelöst und es hiess wieder auf nach San Luis Potosí!

Als Fazit bleibt stehen, eine wunderschöne Location für die es sich genau lohnt einen Tagesauflug zu unternehmen.

Die einzige Schande war bloss, dass wir von der berühmten Kaktuspflanze Peyote, die eine berrauschende Wirkung hat und genau in der Gegend von Real de Catorce wächst (und dessen Besitz und Konsum natürlich illegal ist), leider nichts finden konnten. Dies mag daran liegen, dass der Schwarzverkauf mit den Jahren aufgrund stärkerer Kontrollen abgenommen hat und dass man beim Selbstsuchen mehr als Stunden ohne Erfolg zubringen kann, worauf wir keine Lust hatten. Naja, dann halt ein anderes Mal.
Berrauschende Bilder gibts jedenfalls hier.

Hiermit verbleibe ich bis zum nächsten Mal und freue mich jetzt schon auf das kommende Wochenende an dem wir uns (zusammen mit den zwei Jungs Kain und Otto aus Puebla, die wir in Guadalajara kennengelernt haben) wohl auf die wildeste Party von Mexiko machen werden: ¡¡¡CARNAVAL IN VERACRUZ!!!

Montag, 14. Januar 2008

Guadalajara, Stadt des Tequilas

Schon bevor wir uns am Freitagnachmittag in Richtung Guadalajara aufmachten war klar was auf der Tagesordnung dieses Wochenendes stand: Tequila, Tequila und noch mal Tequila. Dies liegt daran, dass Guadalajara im Staate Jaliscos liegt in dem auch die ältesten Tequila- Distillerien Mexikos behaust sind. Diese liegen im Dorf, welches auch Tequila genannt wird (alles was nicht aus dem Dorfe Tequilas kommt, darf sich auch gar nicht so nennen!).

Da uns unsere Kollegen von der Arbeit erzählt hatten, dass die Frauen in Guadalajara einfach der Hammer seien, war klar, dass die erste Station der Freitagnacht eine Disko sein musste.
Am Busbahnhof angekommen (nachdem wir sage und schreibe bereits zum vierten Mal James Bond-Casino Royale im Bus genießen durften) ging es mit dem Taxi ab ins Hostal. Zwar hatten wir schon knapp elf Uhr jedoch kam es mir für die zweitgrößte Stadt Mexikos beängstigend ruhig auf den Straßen und Gassen vor. Bevor wir im Hostal ankamen bestätigte sich dies noch mehr, außer einigen Huren war fast niemand auf der Straße zu sehen, wie komisch…

Schon einige Tage vor Ankunft in Guadalajara bei der Reservierung des Hostals schien mir die Besitzerin etwas älteren Semesters zu sein, als uns jedoch die Tür geöffnet wurde war uns sofort klar, dass hier nicht die Action des Wochenendes mit unserem Großmütterchen abgehen werde. Dennoch konnten wir zufrieden unser Zeug ablegen und Bekanntschaft mit dem Pudel der Besitzerin machen, mit dem wir uns zum ein oder anderen Fotoshooting (siehe die abgefahrenen Fotos) hinreißen ließen.
Nach ein paar Cuba libres zum Wachwerden machten wir uns zum nächsten angesagten Club auf. Dort angekommen (mit einem viel zu überteuerten Taxi) durften wir gleich die Qualität Guadalajaras in Form von wunderhübschen Frauen kennen lernen. Nach einem Rundgang durch die Disko wurden wir schon von einer Gruppe von Mädels und Jungs zu ihrem Tisch eingeladen und durften uns dem Tequila-Besäufnis anschließen. Bekanntschaften wurden geschlossen, es wurde getanzt und gelabert bis zum Abwinken. Nichtsdestotrotz beendeten wir früh den Abend um am anderen Tag fit für unsere Tequila-Tour zu sein.
Diese führten wir mit einem Tour-Bus durch. Dieser fuhr in Guadalajara ab um uns zu einer Agaven-Plantage in der Nähe des Dorfes Tequila zu bringen und von dort aus ins Dorf selbst zur ältesten Tequila-Distillerie Mexikos von Jose Cuervo (dem wohl bekanntesten, kommerziellsten und meist verkauften Tequila Mexikos mit sehr guter Qualität und hervorragendem Geschmack). Zuerst ist zu sagen, dass wir meiner Meinung nach sehr viel Glück mit dem Führer der Tour hatten. Er macht uns während des Ausflugs mit sehr vielen Details vertraut, sehr ungewöhnlich für Mexikaner. Anbei meinte er, dass sich bisher die Tourmitglieder noch nicht groß kennen würden, dass wir aber bereits auf der Rückfahrt schon compadres (mexikanisch für die besten Kumpels) sein werden. Dies sollte sich auch tatsächlich verwirklichen -nähere Details im Folgenden. An der Agavenplantage angekommen zeigte uns ein Jimador (so nennen sich die Agaven-Bauern) wie man eine Agave erntet. Danach durfte ich selbst mit dem Agavenschwert mein Glück versuchen. Unser Führer erklärte uns, dass aus einer Agavenpflanze sieben Flaschen fertigen Tequilas hergestellt werden können, dass ein Jimador am Tag ca. 8 Stunden arbeite, pro Tonne bezahlt werde, eine Tonne ihm 80 Pesos einbringe und er am Tag ca. 4 Tonnen schaffe (eine Agavenpflanze wiegt zwischen 50kg und 80kg). Dass heißt er geht am Tag mit ca. 20€ heim. Das ist meiner Meinung nach viel zu wenig für die wirklich brutal anstrengende Arbeit, die er zu verrichten hat, jedoch für mexikanische Verhältnisse einigermaßen gut bezahlt. Mit diesen Infos versorgt hieß die nächste Station Tequila-Distillerie Jose Cuervo im Dorf Tequila. Jeder Tourbegleiter wurde mit einem Band versorgt, das während dem Rundgang zum Tequila-Freisauen berechtigte. Uns wurden jede Station der Distillerie von einem mexikanischen Führer auf Englisch erklärt. Unter anderem die drei typischen Tequila-Varianten, die auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden. Hier ist zu bemerken, dass die erste Variante namens Silver-Tequila die Art von Tequila ist, die man ausschließlich in Deutschland bekommt (wer kennt nicht die Flasche mit dem roten Sombrero). Schmeckt absolut am hässlichsten und wird in Mexiko kaum angeboten (und wir dürfen für den Scheiß auch noch bis zu 20€ pro Flasche zahlen). Dies mag daran liegen, dass zu dem Zeitpunkt der Abfüllung in Falschen der Tequila nur flach destilliert wurde, das heißt, dass er schon frühzeitig ohne weitere Veredelung abgefüllt wird. Die anderen zwei Typen (Reposado und 100% Agave) sind Arten von Tequila, die man entweder mit Erfrischungsgetränk wie z.B. Toronja (bei uns Grapefruit genannt) oder pur zu sich nimmt (wer will auch mit einer Limette davor oder danach). Der Geschmack ist wirklich so mild und auch lecker, dass man sich nicht wundern muss, dass man hier in diesem Land schnell zum Alkoholiker werden kann. Schon währen der Führung machten wir Bekanntschaft mit zwei Jungs aus Puebla (Otho und Kaín), die Brüder sind, eigentlich geschäftlich nach Guadalajara kommen wollten, dies sich jedoch kurzfristig änderte und deswegen zur Urlaubstour wurde und außerdem mit drei Mädels aus Mexiko City (auch irgendwie miteinander vewandt, Cousinen oder so etwas…) namens Paty, Stephanie und Anayantzin (was für ein schöner Name). Nach der Tour sollten wir den Rest des Wochenendes zusammen verbringen. Innerhalb der Tour machten wir noch Halt bei einem überaus guten Restaurant um Meeresfrüchte und Fisch zu essen. Dabei nahmen wir ein paar Bier zu uns und als wir ein bisschen näher ins Gespräch kamen stellte sich heraus, dass Paty schon 32 ist während ihre zwei Cousinen nur 13 und 14 Jahre alt waren. Dennoch stoppte sie dies nicht schon während der Tequila-Führung ordentlich Tequila zu schlürfen und im Restaurant ein Bier nach dem anderen zu sich zu nehmen. Einfach unglaublich!!! Naja, dachte ich mir, die große Cousine wird schon gut auf sie aufpassen.
Nachdem wir zurück in Guadalajara waren, trennten sich vorerst unsere Wege um uns ein bisschen Schlaf nach der „anstrengenden“ Tour zu gönnen. Am Abend trafen wir uns dann wieder mit Otho und Kaín um sie im deutschen Lokal namens „der Krug“ auf ein paar Weißbier (die der mexikanische Chef, der das Bierbrauen in München lernte) und etwas Deftiges zum Essen einzuladen. Dies wurde zudem begleitet von hervorragender Musik (Wir sind Helden), absolut perfekt. Danach machten wir uns ein weiteres Mal auf in einen Club von Guadalajara, um die Schönheiten Mexikos zu bestaunen (Bilder folgen noch).

Früh am morgen im Hostal angekommen war klar, dass am Sonntag außer ein Rundgang durch das Zentrum der Stadt nicht mehr viel verwirklicht werden konnte. Nachdem sich Koray noch die Schuhe putzen lies und ich mich in der Zeit wohl mit dem perversesten Opa Mexikos unterhalten durfte (stolze 81 Jahre alt und in jedem Satz, den er sprach, kam mindestens einmal Hure, Arschloch oder Vixer vor) trafen wir uns zu einem Spaziergang durch die Innenstadt mit den drei Mädels und den zwei Jungs. In diesem Moment kam mir die Stadt ziemlich modern vor, außerdem machte es mir tausend Spaß sich mit unseren Bekanntschaften über alles Mögliche unterhalten zu können. Das ist der große Unterschied meines Aufenthalts zu dem Aufenthalt in Barcelona, dass man hier einfach viel leichter Kontakt zu den Einheimischen knüpfen kann und man über alles Mögliche redet, einfach traumhaft. Nach dem traditionellen Essen Guadalajaras (was sich Birria nennt und in etwa gebratenem, leckerem Fleisch in einer dünnen suppenhaften scharfen Soße entspricht) und einem leckeren Kaffee zum Schluss des Rundgangs hieß es dann Abschied von unseren Cuates zu nehmen (was nicht hieß, dass wir uns zum letzten Mal sehen sollten) und uns glücklich und zufrieden auf den Rückweg nach San Luis begeben sollten. Vorher machten wir schon mit Otho und Kaín aus, dass wir uns für einen Trip nach Veracruz aufgrund des dort stattfindenden Karnevals in drei Wochen zusammentun werden.
Tequila-Fotos können hier eingesehen werden.

Donnerstag, 3. Januar 2008

Silvester in Acapulco

Gleich beim Einfahren in die Stadt war mir klar, dass dieser Ort genau mein Ding ist (und das trotz meiner fortlaufenden Schmerzen in der Bauchgegend aufgrund des üppigen Weihnachtsmahls).

Acapulco – das heißt Sonne den ganzen Tag, kurze Hosen in der Nacht, super Strand, nette Leute und vor allem ein absolut geniales Nachtleben. Man könnte sagen, das Ibiza Mexikos.

Mit Hilfe von Tania und ihrem Dad in der Casa de Huespuedes, die von nun an für die nächsten 6 Nächte unsere Unterkunft bedeutete, angekommen, erholten wir uns erstmal von dem Hitzeschock und schmissen uns in die Federn unserer drei Betten (sage und schreibe 120 Pesos kostete die Nacht pro Person, was ca. 7,50€ entspricht, unglaublich für Acapulco und besonders für die Saison über Weihnachten und Neujahr).

Das Programm für die nächsten paar Tage war ganz klar. Erholen, Strand, Cerveza und das Nachtleben genießen. Alles außer dem letzten Punkt wurde auch tatsächlich ausreichend in die Tat umgesetzt. Das Nachtleben wurde in den ersten Nächten nicht groß zelebriert, da unsere gute Sophie immer noch lädiert war und über ihren angeschwollenen Magen klagte.
Deswegen musste jedmögliche Art von Medikamenten ausprobiert werden, um ihre Schmerzen so schnell wie möglich in den Griff bekommen zu können. Dazu gibt es in Mexiko eine Institution, die sich Doktor Semi nennt. Wirklich lustig, da dies soviel wie halber Doktor bedeutet. Dieser schaut sich das Problem zu einem günstigen Preis an und in der angrenzenden Apotheke bekommt man dann alle Medikamente, die man braucht. Schnell und günstig, das kann sich sehen lassen.

Nach ein paar Tagen trudelten dann auch Jule (eine deutsche Freundin aus San Luis Potosí, die dort ihr Praktikum in einem Waisenheim absolvierte und in der letzten Zeit ihres Aufenthalts eine Rundreise durch Mexiko machte) mit ihrer Freundin Julia ein, die wie schon vorher ausgemacht, auch in unserem Zimmer unterkommen sollten.

Nachdem sich dann Koray in Richtung San Luis Potosí verabschiedete um Silvester in Guanajuato zu verbringen war es doch tatsächlich mein Schicksal die letzen Tage des Jahres alleine mit drei Mädels zu verbringen. Dies sollte sich aber sehr schnell ändern.
Wieder einmal in dem deutschen Lokal, dass sich direkt neben dem Hostal befand (welches sich Frankfurter nennt, in dem es echt gute Bratwurst, Sauerkraut und Schnitzel gibt und in dem man immer eine sehr gute Unterhaltung mit Heinz, einem etwas älteren Deutschen, der aus Schwetzingen stammt, vor 50 Jahren nach Kanada ausgewandert ist und jeden Winter nach Acapulco kommt, finden kann) eingekehrt musste ich doch tatsächlich drei engelsgleiche Gestalten erkennen, die mir jemand geschickt hat, der es gut mit mir meinte:-)

Wie sich herausstellte waren die drei Jungs (Benedikt, Tobias und Seb) gerade auf einer 6 monatigen Weltreise unterwegs und verbrachten die Zeit über Weihnachten und Neujahr in Mexiko, Acapulco. Mit ein paar Bier verstanden wir uns sofort und es wurde gelabert was das Zeug hält. Über alle Länder, in denen sie bereits waren und natürlich tausend Sachen über Mexiko (wen es interessiert, die Homepage von den Jungs: www.littleprojects.de). Ich erklärte ihnen meine Situation und sie erklärten sich natürlich sofort damit einverstanden mir zu helfen. Der erste Schritt war dann in der gleichen Nacht sich zum ersten Mal auf die Diskostraße Acapulcos zu begeben, die berühmt ist und die etwas abseits vom Strand liegt. Zu siebt machten wir uns also auf in einem stinknormalen Taxi die ca. 45 minütige Fahrt durch das überfüllte Zentrum in Angriff zu nehmen. Um dem Taxifahrer ein bisschen zu entlasten legten wir zwischenzeitlich eine kleine Pause ein um uns im OXXO zwei Six-Packs Bier zu kaufen. Unsere Einladung an den Taxifahrer wurde leider abgelehnt. An der gewünschten Disko angekommen (Albrije) durften wir uns (ausgenommen vom armen Tobi, der doch tatsächlich nicht mit seinen kurzen Hosen in die etwas noblere Disko eintreten durfte) aufgrund der Gästeliste, auf der wir dank Tania standen, vorbei schmuggeln. Uns war allen ein bisschen mulmig zu Mute, da wir Matze draußen allein stehen lassen mussten und wir nicht sicher waren wie er zu dieser späten Uhrzeit weit ab vom Zentrum noch an eine lange Hose kommen sollte ohne den horrenden Taxipreis alleine zahlen zu müssen. Nichtsdestotrotz war klar, dass die Nacht genossen werden musste. Schon beim Eintreten (normalerweise kostete der Eintritt 400 Pesos (25€), dank unserer lieben Tania kamen wir aber alle für 300 Pesos (18€) rein) war mir klar, dass dies eine für mich bisher ungesehene Dimension an Disko war – DER ABSOLUTE KNALLER!!!

Nachdem man den Hauptsaal betrat wurde man sofort vom einzigartigen Sound der Boxen betört, die Frontseite der Disko war mit einem monströsen Glasfenster versehen, sodass man einen wahnsinnigen Ausblick auf die gesamte Strandpromenade hatte, auf der Toilette waren ca. 4 Mitarbeiter anwesend, die einem den Wasserhahn aufdrehten, den Seifenspender drückten und natürlich auch Papier zum Hände abtrocknen reichten, yipiiieeeee!!!!
Das ganze wurde dann noch gekrönt von einer Freibar, bei der man alles (natürlich außer der geliebte Havana Club) bekommen konnte was die Kehle hinunterlaufen will und von einer Schönheit Mexikos in wunderschönem Kleid nach der anderen:-)
Nachdem ich dann zusammen mit den Jungs einen Tequila nach dem anderen zu mir nahm tauchte dann tatsächlich nach ca. 2 Stunden Matze mit einer Jeans auf, die er im ca. 2 km entfernten WalMart ergatterte. Der Abend verlief dann absolut perfekt. Wir tranken, wir tanzten und laberten bis in die Morgenstunden.

Nach ein paar weiteren Tagen mit Stranderholung stand dann Silvester vor der Tür. Zusammen machten wir aus in der frühen Nacht gemütlich Essen zu gehen und uns danach mit Alkohol an den Strand aufzumachen um ins neue Jahr hineinzufeiern.

Gesagt, getan. Nach ein paar Pokerrunden mit den Jungs schnappten wir uns die Mädels, Biere und Sekt und liefen Richtung Strand. Auf dem Weg schon leicht angetrunken durch die Biere, die die Pokerspiele begleiteten, suchten wir und das nächstmögliche Restaurant mit freien Plätzen aus, speisten so schnell wie möglich und rannten am Schluss förmlich zum Strand, da wir, wie für mich jedes Jahr typisch, ziemlich Eile hatten um vor zwölf anzukommen. Alle mit Anstossbechern ausgestattet hieß es dann Punkt zwölf, begleitet von einem wahnsinnigen Feuerwerk im gesamten Halbmond Strand von Acapulco: ¡FELIZ AÑO 2008!
Tausend Fotos wurden geschossen, tausend Stories erzählt, Friede, Freude, Eierkuchen. Wie sich im Laufe der Nacht herausstellte wollten zwei von den drei Jungs wohl mit den deutschen Mädels den Abend alleine verbringen während uns Seb abermals in die Disko begleiten sollte. In dieser Nacht zwar ein bisschen teuer, deswegen nicht minder genial machten wir die Nacht zum Tag. Jedoch war mir das bis wir an der Disko mit dem Taxi ankamen noch nicht so ganz geheuer. Nachdem unser Taxifahrer immer wieder anfing zu niesen musste ich ihn doch mal fragen wie er es geschafft hat sich bei diesem Klima zu erkälten. Daraufhin erklärte er mir, dass er nicht erkältet sei, dennoch in diesen Tagen sehr viel Stress durch den Tourismus hätte und deswegen etwas, was sich Kokain nennt, zum Ausgleich brauchte. Natürlich dachte ich mir dann, dass das ein blöder Scherz wäre. Da ich aber schon angetrunken war musste ich doch weitersticheln. Aha, meinte ich, wo er denn das wohl verstecke und wie er es zu sich nähme? Schneller als ich schauen konnte zückte er ein Tütchen mit weißem Pulver hervor, tröpfelte sich etwas davon auf den Daumen und schnupfte es in sekundenschnelle die Nase hinauf. Einfach unglaublich dachte ich mir, du sitzt hier im Taxi in Acapulco an Silvester und wirst von einem Kokser zur Disko gefahren, wie krass ist das denn.
Nichtsdestotrotz sind wir gut am Ziel angekommen und begaben uns sofort in die Partymenge. Nach ein paar Stunden wurde dann leider Seb vermisst. Nachdem ich Sophie fand erklärte sie mir, dass er wohl zu viel getrunken habe und deswegen schon frühzeitig den Weg nach Hause ansteuern musste. Oh Mann, dachte ich mir da. Klar, da die Jungs noch nicht den Tequila Mexikos gewohnt waren.
Mit Tania und ihrem Freund machten sich Sophie und ich dann morgens um acht zurück in die Stadt. Nachdem die Beiden uns dann im Zentrum rausließen, sind dann wohl noch ein paar verrückte Videos entstanden von den Sophie aber meinte, die sollten besser nicht in öffentliche Hände geraten:-) (kann ich mich mehr so gut daran erinnern).

Der Knaller folgte dann aber am anderen Tag. Schon in der Nacht versuchte mich Jule zu erreichen, da anscheinend etwas Schlimmes vorgefallen wäre. Am anderen Tag wurde mir dann die Story erklärt. Erstens war Seb wohl schon in der Disko am Kotzen und da er wohl kein Geld dabei hatte außer 30 Pesos wurde er vom Taxi auch nur soweit gefahren wie ihn die 30 Pesos ausreichten. Da sein Taxifahrer wohl ein Arschloch war ließ er ihn auch schon nach 500 Meter springen, sodass er sage und schreibe 5km nach Hause laufen musste und ihm auf dem Weg noch fast von einer Prostituierten der Geldbeutel geklaut wurde. Das andere Spektakel spielte sich bei den vier alleine geblieben ab. Als sich die vier auf den Weg nach Hause machten muss wohl ein Mexikaner die Handtasche von Julia ergriffen haben und sich damit aus dem Staub gemacht haben. Tobias wetzte dem Mexikaner hinterher in der Hoffnung Kamera, Geldbeutel und weitere Dinge retten zu können. Nachdem sich der Mexikaner Richtung Strand aufmachte und sich in einem verdreckten Kanal, der bis zur Hüfte hoch voll mit Drecksgülle gefüllt war, niederließ, griff sich Tobi eine Glasflasche und folgte ihm. Leider war in dem Kanal überhaupt nichts zu sehen, für Tobi also unmöglich etwas zu erreichen und als er dann auch noch aus dem Dunkeln eine Faust in sein Gesicht fliegen sah war klar, auf Nimmerwiedersehen geliebte Sachen…

So ging also das Jahr zu Ende und fing das neue mit solchen Stories an. Am zweiten Januar hieß es dann Abschied zu nehmen. Die Jungs machten sich auf in den Süden Mexikos und beendeten ihre Weltreise mit dem Besuch von Kuba, während sich die Mädels in der Gegend Acapulcos weiter niederließen und sich Sophie in meiner Begleitung nach Mexiko City begab um dort ihren Flieger zurück nach Miami zu nehmen.

Mit diesen Eindrücken hieß es für mich dann wieder in San Luis Potosí die letzten Wochen meines Praktikums in Angriff zu nehmen.

Bilder von der Party- und Drogensause gibts hier (sind noch nicht alle!)