Mein Blog als gedrucktes Buch

Die Reisen des jun...
By von Ralph Hofacker

Samstag, 22. März 2008

Letzter Arbeitstag und Despedida en la cantina

Am Mittwoch 27. Februar 2008 war es dann soweit. Als ich morgens aufstand war mir klar, dass dies mein letzter Praktikumstag bei Mexinox sein wird. Ein bisschen mulmig war es mir schon zumute als ich wie immer in den Bocho einstieg um zusammen mit Koray noch beim Oxxo unsere alltäglichen Frühstücksutensilien einzukaufen und uns bei unserer Saft-Frau noch einen allmorgendlichen Orangensaft mit Bananen und Ei mixen zu lassen. Trotzdem war ich froh das letzte Mal auf der Arbeit eingestempelt zu haben, da man insgesamt sagen muss, dass mir das Praktikum zwar geholfen hat meine Spanischkenntnisse sehr zu verbessern und einen Einblick in das Rechnungswesen bzw. in den Treasury-Bereich eines mittelgroßen Industrieunternehmens zu erhalten, dennoch ist mir klar, dass mein zukünftiges Berufsbild anders aussehen wird. Nichts desto trotz konnte ich nach dem Frühstück auf der Arbeit (dazu wurde ich meistens ausgelacht, siehe Fotos) in Ruhe meinen Ordner mit tatkräftiger Unterstützung von meinem Kumpanen Luis fertig stellen und pünktlich zum Arbeitsschluss stolz meiner Chefin präsentieren.

Was ist der Inhalt dieses Ordners? Mir wurde die Aufgabe zugeteilt während meines viermonatigen Praktikums eine vollständige Dokumentation des Treasury-Bereichs von ThyssenKrupp Mexinox herzustellen. Dies hieß sich alle Arbeitsabläufe und Prozesse anzuschauen, sie zu verinnerlichen und in Form von Prozessbeschreibungen zu Papier zu bringen. Darüber hinaus mussten alle mitgeltenden Dokumente zu den einzelnen Prozessen identifiziert werden und die wichtigsten Punkte bei der täglichen Revision der eingehenden Dokumente aufgezeigt werden.

Dadurch, dass in dem Bereich sehr viel Arbeit anfällt, die überhaupt keinen Anspruch hat aber erledigt werden muss (wie z.B. Checks abheften, Checks abstempeln, Archivierung von Checks und Überweisungen im hiesigen Rechnungswesencontainer, der übrigens auch gut dazu geeignet ist mal ein kleines Nickerchen einzulegen;), etc… ) und teilweise sehr viel Zeit beansprucht war klar, dass die letzten zwei Wochen intensiv gearbeitet werden musste. Da meine Lebensweise ja aber allgemein bekannt ist (-wer arbeiten kann, kann auch feiern, wer feiern kann, kann auch arbeiten- oder -ich arbeite um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten-) war klar, dass nach ein paar Überstunden an diesem Freitag die Arbeit zufrieden stellend (naja, da ich schon Erfahrung in anderen Firmen mit einer ähnlichen Aufgabenstellung sammeln durfte, muss ich sagen, dass es auf den ersten Blick sehr gut aussieht, durch die Kenntnis von Details meinerseits jedoch ab und zu etwas fehlt) meiner Chefin präsentieren konnte. Zwar bin ich nun nicht mehr Praktikant, ein Teil meiner Arbeit bleibt dem Unternehmen jedoch erhalten, wie wunderbar, nicht wahr?

Gleich am anderen Tag durfte ich auch sofort eine Email von Lissette, meiner Chefin lesen, in der sie meine Arbeit noch mal lobte, weil ihr Chef einen äußerst positives Statement zu dem Ordner abgegeben hatte.

An diesem Abend war dann klar, direkt nach der Arbeit müssen die Korken knallen. Dies wurde nachdem alle Kollegen dazu eingeladen wurden in unserer Stammkneipe –La Cantina- erledigt. Anfangs noch mit wenigen Leuten belegt waren wir zum Schluss an die 30 Leute und obwohl ich an diesem Abend nur Bier getrunken habe, ging es mir äußerst, äußerst gut;)

Genauso erging es meinen mexikanischen Kollegen, die wieder mal typisch für Mexiko gemeint haben, du musst unbedingt wieder kommen, wenn du ein Zuhause brauchst, bei mir kannst du immer wohnen, und schreib auf jeden Fall wie es dir in Deutschland geht, und wir kommen dich natürlich alle besuchen. Einfach nette Gesten,

Jedenfalls hatte ich dann noch die Ehre ein Karaoke-Duett eines Songs von einem sehr bekannten Mariachi-Sänger Mexikos zusammen mit meinem Kumpel Eduardo zum Besten zu geben und mich ausführlich mit meiner super gelaunten Chefin (normalerweise ist Lissette sehr angespannt auf der Arbeit, da aber ihre Chefs in den letzten zwei Wochen nicht anwesend waren wendete sich das Blatt ungemein) zu unterhalten. Die ganze Sause endete dann damit meine Chefin mit meinen Händen aus dem Lokal tragen zu dürfen. Das stellte bei dem Pegel kein Problem dar, da sie typisch für Mexikanerinnen sehr klein ist und außerdem nichts wiegt.

Nun war also die Zeit gekommen…

Fünf Wochen Urlaub in Mexiko. Dies bedeutet erst einmal eine Woche Hermosillo, danach ein paar Tage in San Luis Potosí bevor der absolute Höhepunkt aller Reisen ansteht: SPRING BREAK 2008 CANCÚN

Bis dahin lass ich euch allein, Bilder von der Arbeit und vom Abschied gibt’s hier.