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Die Reisen des jun...
By von Ralph Hofacker

Dienstag, 13. Januar 2009

Augen-Laseroperation - Made in Mexico


Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt und am 12. Januar 2009 sollte es dann tatsächlich soweit sein. Ralph lässt sich seine Augen lasern, damit er in Zukunft keine Brille mehr benötigt.
Als ich dieses Vorhaben mehreren Freunden in Deutschland zuvor erzählt habe hieß es nur von allen Seiten: Du bist ja verrückt, weißt du überhaupt was du da machst, das sind deine Augen, und wer weiß ob das funktioniert, dann auch noch in Mexiko, dort gibt es doch gar nicht die Ausbildung oder die Technologie.
Um diesen Sorgen gleich von vorneherein alle Angst zu nehmen kann ich euch heute sagen, dass es wohl das Beste war, was ich überhaupt habe machen können.

Doch wie bin ich überhaupt dazu gekommen.
Als ich 2007 mein Praktikum bei ThyssenKrupp in San Luis Potosí absolviert habe haben mir bereits mehrere Mexikaner von Augenoperationen erzählt, die besonders günstig und vor allem erfolgreich in Monterrey angeboten werden. Dies habe ich mir natürlich gemerkt und auf den Moment gewartet. Hier in Monterrey habe ich mich in den ersten paar Monaten mit mehreren Einheimischen über Konditionen, Nebenwirkungen und Empfehlungen unterhalten und schließlich stand die Entscheidung fest, dass ich ans Centro Médico Hidalgo zum Augenchirurgen José Domene gehe, da er wohl zu den Göttern der Opfthalmologie in Mexiko gehört.

Bereits vor Weihnachten habe ich einen ersten Termin ausgemacht und mich zum ersten Mal zur Augenklinik begeben. Dort habe ich dann im 8. Stock eine sehr noble Praxis betreten und bin von einer äußerst hübschen Arzthelferin begrüßt worden.

Der Arzt selbst hat mir dann ausführlich auf perfektem Englisch (und später dann auf meinen Wunsch hin auf Spanisch) erklärt was die einzelnen Schritte wären und auf welche Höhe sich die Kosten belaufen werden. Darüber hinaus hat er mir erklärt, dass er diese Operation seit Jahren in Mexiko und den USA erfolgreich durchführt und immer die neueste Technologie aus Deutschland stammend benutzt (spätestens da waren meine Zweifel verschwunden). Nun wurde zuerst eine Studie meiner Augen (dies noch am gleichen Tag) durchgeführt um feststellen zu können ob es überhaupt möglich und sinnvoll ist meine Augen lasern zu lassen. Dazu wurde in einer extra dafür hergerichteten, separaten Praxis meine Sehschwäche bemessen, mit einem äußerst feinmechanischen Gerät meine Augen abgetastet und damit Augeninnendruck und zig weitere Werte ermittelt. Das Resultat dieser Untersuchung war nach Meinung von Dr. Domene äußerst positiv und mir wurde mitgeteilt, dass die Operation wohl zu 100% erfolgreich ablaufen würde. Diese Untersuchung und die Beratung hat mich 950 Pesos (ca. 54€) gekostet. Danach wurde der Termin zur Laseroperation für den 12. Januar 2009 festgelegt.

Das tolle war, dass ich seit dem Zeitpunkt meiner Rückkehr aus Puebla nach Monterrey viele neue Mitbewohner in meiner Wohnung begrüßen durfte, unter anderem Angela, eine Mexikanerin direkt aus Monterrey, die by the way ab März in Stuttgart weilen wird um dort Deutsch zu studieren und die sich schon vor 5 Jahren ihre Augen hat lasern lassen, und das zufällig auch noch in der gleichen Augenklinik. Da ich keine Sehschwäche bei ihr feststellen konnte hat dies bei mir natürlich noch zusätzliches Vertrauen in die ganze Sache erweckt.
Sie war es auch, die mich an diesem Nachmittag um 17 Uhr zur Operation gefahren hat, da mir vom Arzt vorher erklärt wurde, dass ich wohl besser in Begleitung zur Operation kommen sollte.

Am Krankenhaus angekommen und angemeldet wurde ich sofort aufgerufen und mit der nötigen Schutzkleidung ausgestattet (siehe Foto:) ). Danach wurde ich in den Behandlungssaal gerufen und ich durfte auf der Liege Platz nehmen, um die die zurzeit modernste Lasermaschine der Welt namens Allegretto 500 geschnallt war.
Um mich zu beruhigen wurden mir noch ein paar Tabletten verpasst und bevor es mit der OP meines rechten Auges losging noch eine Armatur angelegt, damit mein Auge auch immer schön offen bleibt während der Laser auf mein Auge trifft.

Da alle sehr ruhig und relaxt agierten hielt sich bei mir selbst die Aufregung und Nervosität wirklich in Grenzen. Als es dann losging sah ich zuerst ein kleines grünes Licht auf das ich mich fixieren sollte. Dies wurde dann schummrig und verwandelte sich anschließend in rote Punkte. Zu diesem Zeitpunkt war dann der Laser aktiv und es roch wirklich nach verbranntem Fleisch. Nichtsdestotrotz tat mir überhaupt nichts weh und es war kaum unangenehm. Nach sage und schreibe 12 SEKUNDEN war dann die Behandlung des rechten Auges vorüber und mit meinem linken Auge wurde analog vorgegangen. Einmal zu Ende wurde mir eine Schutzbrille verpasst (außerdem soll man die Augen so gut es geht geschlossen lassen), die ich während des Abends und dem nächsten Tag auflassen sollte, und mir ein paar Augentropfen und ein Augengel, welches ich alle 3 Stunden benutzen sollte, mit auf den Heimweg gegeben. Wir sehen uns morgen, waren die letzten Worte von Dr. Domene.

Draußen empfing mich dann Angela mit offenen Armen und brachte mich sicher und glücklich nach Hause ins Bett. Während des Abends und der Nacht hatte ich dann das Gefühl Sandkörner im Auge zu haben. Dafür waren aber die Augentropfen gut, die dieses Gefühl schon am anderen Tag haben verschwinden lassen. Beim Augenarzt am anderen Tag angekommen, konnte ich schon die Schutzbrille herunternehmen und die Komplimente des Arztes entgegen nehmen, dass alles perfekt verlaufen ist.

Die Operation hat mich 12500 Pesos (genau 685€) gekostet und als ich eine Woche darauf noch einmal zum Check kam waren weitere 500 Pesos (28€) fällig. Darüber hinaus muss ich für die nächsten 3 Monate täglich alle 4 Stunden mein Augengel (welches Tränen simulieren soll) benutzen um zu gewährleisten, dass meine Augen nicht an Trockenheit leiden. Da dieses nicht ganz günstig ist dürfte es sich um weitere 50€ handeln. Damit kommen wir auf ca. 817€ für die kompletten Kosten der Operation (vergleiche dazu den deutschen Preis mit äquivalenter Behandlung = 4000€). Ich muss sagen, dass sich dies so was von gelohnt hat. Ich muss keine Brille mehr tragen und bisher konnte ich überhaupt keine negativen Konsequenzen feststellen.

Mal sehen wie das langfristige Ergebnis aussehen wird. Ich bin auf jeden Fall schon überglücklich, dass ich bereits wenige Stunden nach der Operation schon zu 100% wieder normal sehen konnte. Dr. Domene meinte, dass ich bis zu meinem Lebensende keine Brille für Kurzsichtigkeit mehr benötigen werde und mich nur für das Alter (so ab 45-50 Jahren) auf eine Lesebrille einstellen sollte.
Insgesamt muss ich sagen super. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, ob in Deutschland oder Mexiko;)

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