Mein Blog als gedrucktes Buch

Die Reisen des jun...
By von Ralph Hofacker

Montag, 28. Januar 2008

Real de Catorce - die Geisterstadt


Am vergangenen Wochenende haben wir uns (nachdem wir Freitag und Samstag gereaggetont haben), aufgrund unserer beschränkten Geldmittel für den Rest des Monats, dazu entschlossen einen Eintagesausflug nach Real de Catorce zu unternehmen.

Dieser legendenumwobene Ort liegt ca. 250km von San Luis Potosí in Richtung Monterrey entfernt und ist auch als “Pueblo de fantasma – Geisterdorf” bekannt.

Am frühen Mittag machten wir, das waren Koray, Adriana, Jonathan, Miriam und ich uns im Auto von Jonathan auf den Weg. Unseren Bocho liessen wir zu Hause, da wir zur Zeit ein kleines Problem mit der Spureinstellung haben und wir vorher nicht wussten, ob die Strecke sehr kurvig wird.

Der Hinweg verlief problemlos und die Entscheidung auf den Käfer zu verzichten war schliesslich die richtige, da die letzten 14km des Weges nur aus Kopfsteinpflastern bestand. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde man von der Landschaft und der Atmosphäre gepackt und es wurde einem klar, dass dieser Ort ein aussergewöhnlicher und unvergleichlicher ist wie an den Bildern unschwer zu erkennen ist.
Um schliesslich in das Dorf zu kommen musste man durch einen zwei kilometerlangen, mystisch anmutenden Tunnel mit dem Auto fahren und erst einmal darauf warten, dass der Gegenverkehr passiert. Obwohl uns alle unsere Kollegen versichert haben, dass es in diesem Dorf sehr kalt sein soll, hatten wir an diesem Tag mit dem Wetter sehr viel Glück. Wir unternahmen einen ausführlichen Spaziergang durch die Gassen, schauten uns einige Basare mit Klamotten an, Koray und ich kauften uns ein Armband aus Schlangenhaut und in der Kirche von Real de Catorce durften wir die Danksagungswand mit tausenden von Bildern bestaunen.

Zum Abschluss fanden wir uns in einem Lokal ein, in dem schon Brad Pitt und Julia Roberts als sie den Film “Mexican”, der unter anderem in Real de Catorce gedreht wurde, gegessen hatten. Ein wunderschönes Lokal von dessen Terrasse aus man einen unglaublichen Ausblick auf das Dorf und die umliegende Landschaft geniessen konnte.
Nachdem wir uns gestärkt hatten machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Dieser sollte uns aber dadurch erschwert werden, dass die Batterie von Jonathans Auto den Geist aufgegeben hatte und wir trotz Anschieben es nicht schaffen konnten den Motor zu starten. Nachdem wir einen Bus voller besoffener Spanier fragten ob sie uns mit einem Kabel und ihrer Batterie bei dem Start des Motors unterstützen könnten war dieses Problem doch dann auch gelöst und es hiess wieder auf nach San Luis Potosí!

Als Fazit bleibt stehen, eine wunderschöne Location für die es sich genau lohnt einen Tagesauflug zu unternehmen.

Die einzige Schande war bloss, dass wir von der berühmten Kaktuspflanze Peyote, die eine berrauschende Wirkung hat und genau in der Gegend von Real de Catorce wächst (und dessen Besitz und Konsum natürlich illegal ist), leider nichts finden konnten. Dies mag daran liegen, dass der Schwarzverkauf mit den Jahren aufgrund stärkerer Kontrollen abgenommen hat und dass man beim Selbstsuchen mehr als Stunden ohne Erfolg zubringen kann, worauf wir keine Lust hatten. Naja, dann halt ein anderes Mal.
Berrauschende Bilder gibts jedenfalls hier.

Hiermit verbleibe ich bis zum nächsten Mal und freue mich jetzt schon auf das kommende Wochenende an dem wir uns (zusammen mit den zwei Jungs Kain und Otto aus Puebla, die wir in Guadalajara kennengelernt haben) wohl auf die wildeste Party von Mexiko machen werden: ¡¡¡CARNAVAL IN VERACRUZ!!!

Montag, 14. Januar 2008

Guadalajara, Stadt des Tequilas

Schon bevor wir uns am Freitagnachmittag in Richtung Guadalajara aufmachten war klar was auf der Tagesordnung dieses Wochenendes stand: Tequila, Tequila und noch mal Tequila. Dies liegt daran, dass Guadalajara im Staate Jaliscos liegt in dem auch die ältesten Tequila- Distillerien Mexikos behaust sind. Diese liegen im Dorf, welches auch Tequila genannt wird (alles was nicht aus dem Dorfe Tequilas kommt, darf sich auch gar nicht so nennen!).

Da uns unsere Kollegen von der Arbeit erzählt hatten, dass die Frauen in Guadalajara einfach der Hammer seien, war klar, dass die erste Station der Freitagnacht eine Disko sein musste.
Am Busbahnhof angekommen (nachdem wir sage und schreibe bereits zum vierten Mal James Bond-Casino Royale im Bus genießen durften) ging es mit dem Taxi ab ins Hostal. Zwar hatten wir schon knapp elf Uhr jedoch kam es mir für die zweitgrößte Stadt Mexikos beängstigend ruhig auf den Straßen und Gassen vor. Bevor wir im Hostal ankamen bestätigte sich dies noch mehr, außer einigen Huren war fast niemand auf der Straße zu sehen, wie komisch…

Schon einige Tage vor Ankunft in Guadalajara bei der Reservierung des Hostals schien mir die Besitzerin etwas älteren Semesters zu sein, als uns jedoch die Tür geöffnet wurde war uns sofort klar, dass hier nicht die Action des Wochenendes mit unserem Großmütterchen abgehen werde. Dennoch konnten wir zufrieden unser Zeug ablegen und Bekanntschaft mit dem Pudel der Besitzerin machen, mit dem wir uns zum ein oder anderen Fotoshooting (siehe die abgefahrenen Fotos) hinreißen ließen.
Nach ein paar Cuba libres zum Wachwerden machten wir uns zum nächsten angesagten Club auf. Dort angekommen (mit einem viel zu überteuerten Taxi) durften wir gleich die Qualität Guadalajaras in Form von wunderhübschen Frauen kennen lernen. Nach einem Rundgang durch die Disko wurden wir schon von einer Gruppe von Mädels und Jungs zu ihrem Tisch eingeladen und durften uns dem Tequila-Besäufnis anschließen. Bekanntschaften wurden geschlossen, es wurde getanzt und gelabert bis zum Abwinken. Nichtsdestotrotz beendeten wir früh den Abend um am anderen Tag fit für unsere Tequila-Tour zu sein.
Diese führten wir mit einem Tour-Bus durch. Dieser fuhr in Guadalajara ab um uns zu einer Agaven-Plantage in der Nähe des Dorfes Tequila zu bringen und von dort aus ins Dorf selbst zur ältesten Tequila-Distillerie Mexikos von Jose Cuervo (dem wohl bekanntesten, kommerziellsten und meist verkauften Tequila Mexikos mit sehr guter Qualität und hervorragendem Geschmack). Zuerst ist zu sagen, dass wir meiner Meinung nach sehr viel Glück mit dem Führer der Tour hatten. Er macht uns während des Ausflugs mit sehr vielen Details vertraut, sehr ungewöhnlich für Mexikaner. Anbei meinte er, dass sich bisher die Tourmitglieder noch nicht groß kennen würden, dass wir aber bereits auf der Rückfahrt schon compadres (mexikanisch für die besten Kumpels) sein werden. Dies sollte sich auch tatsächlich verwirklichen -nähere Details im Folgenden. An der Agavenplantage angekommen zeigte uns ein Jimador (so nennen sich die Agaven-Bauern) wie man eine Agave erntet. Danach durfte ich selbst mit dem Agavenschwert mein Glück versuchen. Unser Führer erklärte uns, dass aus einer Agavenpflanze sieben Flaschen fertigen Tequilas hergestellt werden können, dass ein Jimador am Tag ca. 8 Stunden arbeite, pro Tonne bezahlt werde, eine Tonne ihm 80 Pesos einbringe und er am Tag ca. 4 Tonnen schaffe (eine Agavenpflanze wiegt zwischen 50kg und 80kg). Dass heißt er geht am Tag mit ca. 20€ heim. Das ist meiner Meinung nach viel zu wenig für die wirklich brutal anstrengende Arbeit, die er zu verrichten hat, jedoch für mexikanische Verhältnisse einigermaßen gut bezahlt. Mit diesen Infos versorgt hieß die nächste Station Tequila-Distillerie Jose Cuervo im Dorf Tequila. Jeder Tourbegleiter wurde mit einem Band versorgt, das während dem Rundgang zum Tequila-Freisauen berechtigte. Uns wurden jede Station der Distillerie von einem mexikanischen Führer auf Englisch erklärt. Unter anderem die drei typischen Tequila-Varianten, die auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden. Hier ist zu bemerken, dass die erste Variante namens Silver-Tequila die Art von Tequila ist, die man ausschließlich in Deutschland bekommt (wer kennt nicht die Flasche mit dem roten Sombrero). Schmeckt absolut am hässlichsten und wird in Mexiko kaum angeboten (und wir dürfen für den Scheiß auch noch bis zu 20€ pro Flasche zahlen). Dies mag daran liegen, dass zu dem Zeitpunkt der Abfüllung in Falschen der Tequila nur flach destilliert wurde, das heißt, dass er schon frühzeitig ohne weitere Veredelung abgefüllt wird. Die anderen zwei Typen (Reposado und 100% Agave) sind Arten von Tequila, die man entweder mit Erfrischungsgetränk wie z.B. Toronja (bei uns Grapefruit genannt) oder pur zu sich nimmt (wer will auch mit einer Limette davor oder danach). Der Geschmack ist wirklich so mild und auch lecker, dass man sich nicht wundern muss, dass man hier in diesem Land schnell zum Alkoholiker werden kann. Schon währen der Führung machten wir Bekanntschaft mit zwei Jungs aus Puebla (Otho und Kaín), die Brüder sind, eigentlich geschäftlich nach Guadalajara kommen wollten, dies sich jedoch kurzfristig änderte und deswegen zur Urlaubstour wurde und außerdem mit drei Mädels aus Mexiko City (auch irgendwie miteinander vewandt, Cousinen oder so etwas…) namens Paty, Stephanie und Anayantzin (was für ein schöner Name). Nach der Tour sollten wir den Rest des Wochenendes zusammen verbringen. Innerhalb der Tour machten wir noch Halt bei einem überaus guten Restaurant um Meeresfrüchte und Fisch zu essen. Dabei nahmen wir ein paar Bier zu uns und als wir ein bisschen näher ins Gespräch kamen stellte sich heraus, dass Paty schon 32 ist während ihre zwei Cousinen nur 13 und 14 Jahre alt waren. Dennoch stoppte sie dies nicht schon während der Tequila-Führung ordentlich Tequila zu schlürfen und im Restaurant ein Bier nach dem anderen zu sich zu nehmen. Einfach unglaublich!!! Naja, dachte ich mir, die große Cousine wird schon gut auf sie aufpassen.
Nachdem wir zurück in Guadalajara waren, trennten sich vorerst unsere Wege um uns ein bisschen Schlaf nach der „anstrengenden“ Tour zu gönnen. Am Abend trafen wir uns dann wieder mit Otho und Kaín um sie im deutschen Lokal namens „der Krug“ auf ein paar Weißbier (die der mexikanische Chef, der das Bierbrauen in München lernte) und etwas Deftiges zum Essen einzuladen. Dies wurde zudem begleitet von hervorragender Musik (Wir sind Helden), absolut perfekt. Danach machten wir uns ein weiteres Mal auf in einen Club von Guadalajara, um die Schönheiten Mexikos zu bestaunen (Bilder folgen noch).

Früh am morgen im Hostal angekommen war klar, dass am Sonntag außer ein Rundgang durch das Zentrum der Stadt nicht mehr viel verwirklicht werden konnte. Nachdem sich Koray noch die Schuhe putzen lies und ich mich in der Zeit wohl mit dem perversesten Opa Mexikos unterhalten durfte (stolze 81 Jahre alt und in jedem Satz, den er sprach, kam mindestens einmal Hure, Arschloch oder Vixer vor) trafen wir uns zu einem Spaziergang durch die Innenstadt mit den drei Mädels und den zwei Jungs. In diesem Moment kam mir die Stadt ziemlich modern vor, außerdem machte es mir tausend Spaß sich mit unseren Bekanntschaften über alles Mögliche unterhalten zu können. Das ist der große Unterschied meines Aufenthalts zu dem Aufenthalt in Barcelona, dass man hier einfach viel leichter Kontakt zu den Einheimischen knüpfen kann und man über alles Mögliche redet, einfach traumhaft. Nach dem traditionellen Essen Guadalajaras (was sich Birria nennt und in etwa gebratenem, leckerem Fleisch in einer dünnen suppenhaften scharfen Soße entspricht) und einem leckeren Kaffee zum Schluss des Rundgangs hieß es dann Abschied von unseren Cuates zu nehmen (was nicht hieß, dass wir uns zum letzten Mal sehen sollten) und uns glücklich und zufrieden auf den Rückweg nach San Luis begeben sollten. Vorher machten wir schon mit Otho und Kaín aus, dass wir uns für einen Trip nach Veracruz aufgrund des dort stattfindenden Karnevals in drei Wochen zusammentun werden.
Tequila-Fotos können hier eingesehen werden.

Donnerstag, 3. Januar 2008

Silvester in Acapulco

Gleich beim Einfahren in die Stadt war mir klar, dass dieser Ort genau mein Ding ist (und das trotz meiner fortlaufenden Schmerzen in der Bauchgegend aufgrund des üppigen Weihnachtsmahls).

Acapulco – das heißt Sonne den ganzen Tag, kurze Hosen in der Nacht, super Strand, nette Leute und vor allem ein absolut geniales Nachtleben. Man könnte sagen, das Ibiza Mexikos.

Mit Hilfe von Tania und ihrem Dad in der Casa de Huespuedes, die von nun an für die nächsten 6 Nächte unsere Unterkunft bedeutete, angekommen, erholten wir uns erstmal von dem Hitzeschock und schmissen uns in die Federn unserer drei Betten (sage und schreibe 120 Pesos kostete die Nacht pro Person, was ca. 7,50€ entspricht, unglaublich für Acapulco und besonders für die Saison über Weihnachten und Neujahr).

Das Programm für die nächsten paar Tage war ganz klar. Erholen, Strand, Cerveza und das Nachtleben genießen. Alles außer dem letzten Punkt wurde auch tatsächlich ausreichend in die Tat umgesetzt. Das Nachtleben wurde in den ersten Nächten nicht groß zelebriert, da unsere gute Sophie immer noch lädiert war und über ihren angeschwollenen Magen klagte.
Deswegen musste jedmögliche Art von Medikamenten ausprobiert werden, um ihre Schmerzen so schnell wie möglich in den Griff bekommen zu können. Dazu gibt es in Mexiko eine Institution, die sich Doktor Semi nennt. Wirklich lustig, da dies soviel wie halber Doktor bedeutet. Dieser schaut sich das Problem zu einem günstigen Preis an und in der angrenzenden Apotheke bekommt man dann alle Medikamente, die man braucht. Schnell und günstig, das kann sich sehen lassen.

Nach ein paar Tagen trudelten dann auch Jule (eine deutsche Freundin aus San Luis Potosí, die dort ihr Praktikum in einem Waisenheim absolvierte und in der letzten Zeit ihres Aufenthalts eine Rundreise durch Mexiko machte) mit ihrer Freundin Julia ein, die wie schon vorher ausgemacht, auch in unserem Zimmer unterkommen sollten.

Nachdem sich dann Koray in Richtung San Luis Potosí verabschiedete um Silvester in Guanajuato zu verbringen war es doch tatsächlich mein Schicksal die letzen Tage des Jahres alleine mit drei Mädels zu verbringen. Dies sollte sich aber sehr schnell ändern.
Wieder einmal in dem deutschen Lokal, dass sich direkt neben dem Hostal befand (welches sich Frankfurter nennt, in dem es echt gute Bratwurst, Sauerkraut und Schnitzel gibt und in dem man immer eine sehr gute Unterhaltung mit Heinz, einem etwas älteren Deutschen, der aus Schwetzingen stammt, vor 50 Jahren nach Kanada ausgewandert ist und jeden Winter nach Acapulco kommt, finden kann) eingekehrt musste ich doch tatsächlich drei engelsgleiche Gestalten erkennen, die mir jemand geschickt hat, der es gut mit mir meinte:-)

Wie sich herausstellte waren die drei Jungs (Benedikt, Tobias und Seb) gerade auf einer 6 monatigen Weltreise unterwegs und verbrachten die Zeit über Weihnachten und Neujahr in Mexiko, Acapulco. Mit ein paar Bier verstanden wir uns sofort und es wurde gelabert was das Zeug hält. Über alle Länder, in denen sie bereits waren und natürlich tausend Sachen über Mexiko (wen es interessiert, die Homepage von den Jungs: www.littleprojects.de). Ich erklärte ihnen meine Situation und sie erklärten sich natürlich sofort damit einverstanden mir zu helfen. Der erste Schritt war dann in der gleichen Nacht sich zum ersten Mal auf die Diskostraße Acapulcos zu begeben, die berühmt ist und die etwas abseits vom Strand liegt. Zu siebt machten wir uns also auf in einem stinknormalen Taxi die ca. 45 minütige Fahrt durch das überfüllte Zentrum in Angriff zu nehmen. Um dem Taxifahrer ein bisschen zu entlasten legten wir zwischenzeitlich eine kleine Pause ein um uns im OXXO zwei Six-Packs Bier zu kaufen. Unsere Einladung an den Taxifahrer wurde leider abgelehnt. An der gewünschten Disko angekommen (Albrije) durften wir uns (ausgenommen vom armen Tobi, der doch tatsächlich nicht mit seinen kurzen Hosen in die etwas noblere Disko eintreten durfte) aufgrund der Gästeliste, auf der wir dank Tania standen, vorbei schmuggeln. Uns war allen ein bisschen mulmig zu Mute, da wir Matze draußen allein stehen lassen mussten und wir nicht sicher waren wie er zu dieser späten Uhrzeit weit ab vom Zentrum noch an eine lange Hose kommen sollte ohne den horrenden Taxipreis alleine zahlen zu müssen. Nichtsdestotrotz war klar, dass die Nacht genossen werden musste. Schon beim Eintreten (normalerweise kostete der Eintritt 400 Pesos (25€), dank unserer lieben Tania kamen wir aber alle für 300 Pesos (18€) rein) war mir klar, dass dies eine für mich bisher ungesehene Dimension an Disko war – DER ABSOLUTE KNALLER!!!

Nachdem man den Hauptsaal betrat wurde man sofort vom einzigartigen Sound der Boxen betört, die Frontseite der Disko war mit einem monströsen Glasfenster versehen, sodass man einen wahnsinnigen Ausblick auf die gesamte Strandpromenade hatte, auf der Toilette waren ca. 4 Mitarbeiter anwesend, die einem den Wasserhahn aufdrehten, den Seifenspender drückten und natürlich auch Papier zum Hände abtrocknen reichten, yipiiieeeee!!!!
Das ganze wurde dann noch gekrönt von einer Freibar, bei der man alles (natürlich außer der geliebte Havana Club) bekommen konnte was die Kehle hinunterlaufen will und von einer Schönheit Mexikos in wunderschönem Kleid nach der anderen:-)
Nachdem ich dann zusammen mit den Jungs einen Tequila nach dem anderen zu mir nahm tauchte dann tatsächlich nach ca. 2 Stunden Matze mit einer Jeans auf, die er im ca. 2 km entfernten WalMart ergatterte. Der Abend verlief dann absolut perfekt. Wir tranken, wir tanzten und laberten bis in die Morgenstunden.

Nach ein paar weiteren Tagen mit Stranderholung stand dann Silvester vor der Tür. Zusammen machten wir aus in der frühen Nacht gemütlich Essen zu gehen und uns danach mit Alkohol an den Strand aufzumachen um ins neue Jahr hineinzufeiern.

Gesagt, getan. Nach ein paar Pokerrunden mit den Jungs schnappten wir uns die Mädels, Biere und Sekt und liefen Richtung Strand. Auf dem Weg schon leicht angetrunken durch die Biere, die die Pokerspiele begleiteten, suchten wir und das nächstmögliche Restaurant mit freien Plätzen aus, speisten so schnell wie möglich und rannten am Schluss förmlich zum Strand, da wir, wie für mich jedes Jahr typisch, ziemlich Eile hatten um vor zwölf anzukommen. Alle mit Anstossbechern ausgestattet hieß es dann Punkt zwölf, begleitet von einem wahnsinnigen Feuerwerk im gesamten Halbmond Strand von Acapulco: ¡FELIZ AÑO 2008!
Tausend Fotos wurden geschossen, tausend Stories erzählt, Friede, Freude, Eierkuchen. Wie sich im Laufe der Nacht herausstellte wollten zwei von den drei Jungs wohl mit den deutschen Mädels den Abend alleine verbringen während uns Seb abermals in die Disko begleiten sollte. In dieser Nacht zwar ein bisschen teuer, deswegen nicht minder genial machten wir die Nacht zum Tag. Jedoch war mir das bis wir an der Disko mit dem Taxi ankamen noch nicht so ganz geheuer. Nachdem unser Taxifahrer immer wieder anfing zu niesen musste ich ihn doch mal fragen wie er es geschafft hat sich bei diesem Klima zu erkälten. Daraufhin erklärte er mir, dass er nicht erkältet sei, dennoch in diesen Tagen sehr viel Stress durch den Tourismus hätte und deswegen etwas, was sich Kokain nennt, zum Ausgleich brauchte. Natürlich dachte ich mir dann, dass das ein blöder Scherz wäre. Da ich aber schon angetrunken war musste ich doch weitersticheln. Aha, meinte ich, wo er denn das wohl verstecke und wie er es zu sich nähme? Schneller als ich schauen konnte zückte er ein Tütchen mit weißem Pulver hervor, tröpfelte sich etwas davon auf den Daumen und schnupfte es in sekundenschnelle die Nase hinauf. Einfach unglaublich dachte ich mir, du sitzt hier im Taxi in Acapulco an Silvester und wirst von einem Kokser zur Disko gefahren, wie krass ist das denn.
Nichtsdestotrotz sind wir gut am Ziel angekommen und begaben uns sofort in die Partymenge. Nach ein paar Stunden wurde dann leider Seb vermisst. Nachdem ich Sophie fand erklärte sie mir, dass er wohl zu viel getrunken habe und deswegen schon frühzeitig den Weg nach Hause ansteuern musste. Oh Mann, dachte ich mir da. Klar, da die Jungs noch nicht den Tequila Mexikos gewohnt waren.
Mit Tania und ihrem Freund machten sich Sophie und ich dann morgens um acht zurück in die Stadt. Nachdem die Beiden uns dann im Zentrum rausließen, sind dann wohl noch ein paar verrückte Videos entstanden von den Sophie aber meinte, die sollten besser nicht in öffentliche Hände geraten:-) (kann ich mich mehr so gut daran erinnern).

Der Knaller folgte dann aber am anderen Tag. Schon in der Nacht versuchte mich Jule zu erreichen, da anscheinend etwas Schlimmes vorgefallen wäre. Am anderen Tag wurde mir dann die Story erklärt. Erstens war Seb wohl schon in der Disko am Kotzen und da er wohl kein Geld dabei hatte außer 30 Pesos wurde er vom Taxi auch nur soweit gefahren wie ihn die 30 Pesos ausreichten. Da sein Taxifahrer wohl ein Arschloch war ließ er ihn auch schon nach 500 Meter springen, sodass er sage und schreibe 5km nach Hause laufen musste und ihm auf dem Weg noch fast von einer Prostituierten der Geldbeutel geklaut wurde. Das andere Spektakel spielte sich bei den vier alleine geblieben ab. Als sich die vier auf den Weg nach Hause machten muss wohl ein Mexikaner die Handtasche von Julia ergriffen haben und sich damit aus dem Staub gemacht haben. Tobias wetzte dem Mexikaner hinterher in der Hoffnung Kamera, Geldbeutel und weitere Dinge retten zu können. Nachdem sich der Mexikaner Richtung Strand aufmachte und sich in einem verdreckten Kanal, der bis zur Hüfte hoch voll mit Drecksgülle gefüllt war, niederließ, griff sich Tobi eine Glasflasche und folgte ihm. Leider war in dem Kanal überhaupt nichts zu sehen, für Tobi also unmöglich etwas zu erreichen und als er dann auch noch aus dem Dunkeln eine Faust in sein Gesicht fliegen sah war klar, auf Nimmerwiedersehen geliebte Sachen…

So ging also das Jahr zu Ende und fing das neue mit solchen Stories an. Am zweiten Januar hieß es dann Abschied zu nehmen. Die Jungs machten sich auf in den Süden Mexikos und beendeten ihre Weltreise mit dem Besuch von Kuba, während sich die Mädels in der Gegend Acapulcos weiter niederließen und sich Sophie in meiner Begleitung nach Mexiko City begab um dort ihren Flieger zurück nach Miami zu nehmen.

Mit diesen Eindrücken hieß es für mich dann wieder in San Luis Potosí die letzten Wochen meines Praktikums in Angriff zu nehmen.

Bilder von der Party- und Drogensause gibts hier (sind noch nicht alle!)